Naila - Da staunten die Dritt- und Viertklässler der Nailaer Grundschule nicht schlecht: Dass ein sogenannter toter Winkel bei Lastwagen und Bus lebensbedrohlich sein kann, damit hatte kaum einer gerechnet. Brenzlige Situationen wie zu dichtes Aufhalten neben, hinter und vor einem Lastwagen hat Philipp Kosche vom ADAC Nordbayern aus Nürnberg an zwei Vormittagen den Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klassen erklärt. Jeweils 60 Minuten lang widmeten sich die einzelnen Klassen in diesem Unterricht mit viel Praxis dem Thema "Toter Winkel". Die gesamte Klasse stellte sich auf eine gelbe Folie in Dreiecksform neben einem großen Feuerwehrfahrzeug. Immer zwei Schüler nahmen auf dem Fahrersitz Platz und schauten durch alle Spiegel, die dem Fahrer zur Verfügung stehen. Die gesamte Klasse war und blieb verschwunden, verschluckt vom sogenannten toten Winkel; die Mitschüler waren nicht zu sehen. Die Nailaer Stützpunktwehr stellte für diese wichtige Verkehrserziehung ein Tanklöschfahrzeug zur Verfügung. Auch Lehrerin Julia Glaser konnte auf dem Fahrersitz ihre Klasse im toten Winkel nicht sehen. Der tote Winkel ist umso größer, je breiter das Fahrzeug ist und je höher die Unterkanten der Front- und Seitenscheiben liegen. Das Aufeinandertreffen von Lastwagen oder Bus und einem Fußgänger oder Radfahrer gehört zu den gefährlichsten Situationen im Straßenverkehr. Besonders hoch ist das Unfallrisiko, wenn ein Lastwagen an der Ampel steht und nach rechts abbiegen will. Einen Radfahrer zwischen Lastwagen und Gehweg sieht der Fahrer nicht, ebenso wenig ein Kind, das mit seinem Rad auf dem Gehweg fährt und im toten Winkel ist. So können tödliche Unfälle entstehen. "Aus dem toten Winkel wird ein Todeswinkel", ermahnte Philipp Kosche die Kinder. Zur Vertiefung teilte er Flyer und Merkblätter aus, zum Üben für zu Hause und in der Schule. Er gab den Kindern den Hinweis mit, diese Lektüre auch den Eltern zu zeigen, damit auch sie sich über den toten Winkel informieren können.