Der Hof eines Gebrauchtwagenhändlers irgendwo im Landkreis Kronach Anfang Februar. Der Regen weiß nicht, ob er nicht doch lieber Schnee sein will. Draußen ist es ungemütlich, drinnen im vielleicht fünf Quadratmeter großen Bretterverschlag zwar warm, die Luft dafür stickig. Zwischen Bullerofen, mannshohem Tresor, Schreibtisch, Couch nebst Tisch für die Kundschaft und kleinem Sofa sucht der Qualm von Zigaretten einen Weg nach draußen. Fenster und Tür sind geschlossen. Niemand soll etwas mitbekommen von dem, was hier gesprochen wird. Denn: Es geht um einen mehrfach verurteilten Kinderschänder, der im vergangenen Jahr wieder zugeschlagen hat, vor knapp vier Wochen zu über sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurde, als "allgemein gefährlich" gilt und trotzdem auf freiem Fuß ist.