Kronach/Neufang - "Der Bundespräsident landet in Hof. Es wird etwas später", mit dieser Mitteilung tritt Manfred Fugmann von der Polizeiinspektion Kronach am Freitag um kurz nach 11 Uhr vor die gut 40 Pressevertreter. Diese harren seit fast einer Dreiviertelstunde im strömenden Regen aus und sind ähnlich begeistert wie die rund 100 Zaungäste, die sich am Fluss die Beine in den Bauch stehen. Sie wollen alle einen Blick auf das Staatsoberhaupt erhaschen. Doch die Kronacher suchen schnell das Weite. Zu nass, zu kalt, um noch eine knappe Stunde auf den Gast aus Berlin zu warten. Der war zwar pünktlich mit dem Hubschrauber in Berlin gestartet. Doch eine Schlechtwetterfront am Rennsteig machte dem Piloten einen Strich durch die Rechnung. Und nicht nur der Pilot, auch die Protokollchefin des Bundespräsidialamtes dürfte ganz schön ins Schwitzen geraten sein. Denn der Besuch Gaucks ist minutiös geplant. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Wenn man irgendjemanden im Umfeld des Besuchs auf die Taktgeberin anspricht, wandern die Augenbrauen im Zeitlupentempo über den gesamten Scheitel bis zum Nacken. Grazil wie ein Bundeswehrpanzer scheint die Protokollchefin die Fäden in der Hand zu halten.
