Auf ein Gläschen in die Straußwirtschaft: Die Nachmittagsroute von Staufen nach Müllheim ist recht hügelig, aber nicht allzu lang. Ein Abstecher in die sogenannte Straußwirtschaft des Weinguts Löffler lohnt sich allemal. Strauß-, Besen- oder Kranzwirtschaft nennen Weinbauern je nach Region saisonal oder tageweise geöffnete Gastbetriebe. Bei leckerem Essen und einem Gläschen Grauburgunder kommt man mit Andreas Löffler ins Gespräch. Schon Großvater und Vater waren Winzer. Löffler erzählt, wie er sein Küferhandwerk auf verschiedenen Weingütern von der Pike auf gelernt hat und sogar eine Zeit lang in Südafrika gearbeitet hat.
Vom Rad auf den Roller: In Müllheim können Reisende vom Fahrrad auf einen Tretroller umsteigen - bei Monika Traub und Thomas Zimber. Unter dem Motto "Roller meets Wein" bieten sie Touren auf dem Gefährt durchs Markgräfler Land an. "Eine Bewegungsform, die Körperspannung und Gleichgewicht fördert und für alle Altersgruppen geeignet ist", führt Zimber aus. In gemächlichem Tempo geht es los in Richtung Dettingen. Auf der Fahrt durch die Reben kommt man wieder mit dem einen oder anderen Winzer ins Gespräch. Die Tour endet schließlich nach knapp zwei Stunden im heimischen Garten der Anbieter - bei selbst gebackenem Kuchen.
Die Geschichte des Gutedels: Woher der heimische Gutedel seine Namen hat, das erzählt Monika Zielinski bei einer launigen Stadtführung in Müllheim. 1784 habe der Markgraf von Baden Trauben aus Vevey mitgebracht, einer bekannten Weinbaugemeinde am Genfer See. Wie sie denn schmeckten, habe er von seinen Untertanen wissen wollen. "Gut", sagten die einen. "Edel", die anderen. "Und somit war der Name gefunden, und dem Siegeszug der neuen Rebsorte stand nichts mehr im Wege", sagt die Stadtführerin.
Weinanbau mit langer Tradition: Am nächsten Tag führt Arne Bercher auf einem Spaziergang durch seine Reben. Die Geschichte seiner Winzerfamilie lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Ursprünglich aus der Schweiz kommend, hat sie vor mehr als 300 Jahren ihre Heimat im malerischen Städtchen Burkheim gefunden. "Der Kaiserstuhl ist eine kleine vulkanische Insel in der Rheinebene", erzählt Bercher. Mit Stolz präsentiert der Winzer seinen Gästen einige seiner Spitzenlagen - wie etwa den Burkheimer Feuerberg. "Das dunkle Verwitterungsgestein sorgt für eine optimale Wärmespeicherung, die gerade für unsere roten und weißen Burgunder ideal ist", sagt Bercher.
Massage mit Traubenkernen: Und was können Radler tun, wenn irgendwann die Glieder schmerzen? Dann bietet sich zum Beispiel eine "Traubenkernmassage" an. Die bekommen Radwanderer im Hotel "Kreuz Post" in Vogtsburg-Burkheim. Den müden Knochen tut’s gut. Der nächste Tag im Sattel kann kommen.