München – Verkehrte Welt bei der bayerischen SPD: Spitzenkandidat Franz Maget hat einen „Top-Job gemacht“, er wäre ein „wunderbarer Regierungschef“ – und jetzt führt er Gespräche über eine neue Regierungskoalition in Bayern. Wer am Tag nach der Landtagswahl in Bayern dem Auftritt von Landeschef Ludwig Stiegler in München lauschte, hatte das Gefühl, dass der eigentliche Sieger die SPD war.

Fakt aber ist: Die SPD in Bayern hat mit 18,6 Prozent ihr schlechtestes Nachkriegsergebnis eingefahren und schon zum zweiten Mal nach 2003 einen historischen Tiefstand erreicht. Die Genossen konnten in keiner Weise von dem desaströsen Absturz der CSU auf 43,4 Prozent profitieren. Und auch der Plan, nun ein Viererbündnis aus SPD, Grünen, Freien Wählern und FDP gegen die CSU schmieden zu wollen, dürfte kaum aufgehen.