Hof – März 1979: Seit sechs Wochen ist Ayatollah Khomeini aus dem Exil nach Persien zurückgekehrt, der Schah hat das Land für immer verlassen. Jetzt schickt sich Khomeini an, in Ghom, der heiligen Stadt der Schiiten, bei einer Kundgebung zu sprechen. Unter den Zuhörern sind zwei Oberfranken: Gert Brendel, Reporter unserer Zeitung aus Hof, und der Helmbrechtser Gerhard Fickenscher, der für sein Teppichhaus auf Einkaufstour nach Persien geflogen ist. Brendel, der zuvor bereits zweimal in Persien war, begleitet diesmal den Geschäftsmann, den er privat kennt.

„Für die fünfzig Meter, die wir vom Informationszentrum bis zu einer Barriere aus Eisenstäben vor Khomeinis Quartier gehen müssen, brauchen wir eine gute halbe Stunde“, schreibt Brendel in einem Bericht für die Frankenpost über den Besuch in Ghom. Der Hofer Reporter ist mitten im Getümmel der Revolution, die die Welt verändern wird: Die strenggläubigen Muslime um den Ayatollah wandeln das feudalistische Land Persien in den Gottesstaat Iran um, von dem eine Radikalisierung des Islam ausgeht. Sie beunruhigt die Welt bis heute.