München - Es gibt ihn also wirklich. "Gustl Ferdinand Mollath, geboren am 9.11.1956 in Nürnberg, zur Zeit gegen meinen Willen untergebracht im Bezirkskrankenhaus Bayreuth." So stellt sich Deutschlands prominentester Psychiatrie-Insasse in dem nach ihm benannten Untersuchungsausschuss des Landtags vor. Als er, eskortiert von zwei Polizeibeamten, den Sitzungssaal betritt, brandet Beifall von den Zuschauerplätzen auf, "Bravo"-Rufe sind zu hören. Ein Unterstützerkreis von 30 bis 40 Leuten will den seit fast sieben Jahren eingesperrten Mollath live erleben, ihm beistehen. Der Ausschussvorsitzende Florian Herrmann, CSU, mahnt zur Zurückhaltung. "Das hier ist eine ernsthafte Sitzung, keine Talk-Show oder Volksbelustigung", sagt er.