Länderspiegel ÖPNV-Betreiber leiden schwer

Sarah Schmidt

Wochenlang fuhren Busse und Bahnen nahezu ohne Fahrgäste - und damit ohne Einnahmen. Nun gibt es für die Betreiber Hilfe vom Freistaat.

 
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Hof/Coburg/Bayreuth - Auf bis zu 1,1 Milliarden Euro schätzt die bayerische Landesgruppe des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) die coronabedingten Einnahmeverluste der ÖPNV-Betreiber. Das Hilfspaket des Bundes reicht alleine nicht aus, um die hohen Kosten zu decken, heißt es in einem Schreiben des VDV an Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU).

Während der Corona-Krise kam es beim Busverkehr in Coburg zu einem Minus der Fahrgastzahlen von bis zu 90 Prozent. Nach den Lockerungen liegen die aktuellen Rückgänge nach Angaben von Raimund Angermüller bei 40 bis 50 Prozent. "Die zusätzliche Unterstützung des Freistaats ist neben den Hilfen des Bundes unbedingt notwendig", sagt der Verkehrsbetriebsleiter der Städtischen Werke Überlandwerke Coburg. Auch im Stadtgebiet Bayreuth ist die Anzahl der Fahrgäste während der Krise um bis zu 80 Prozent gesunken, wie der Verkehrsbetriebsleiter der Stadtwerke Bayreuth, Werner Schreiner, mitteilt. Von März bis Mai verzeichneten sie zirka 500 000 Euro Verlust. Schreiner rechnet erst nächstes Jahr mit Fahrgastzahlen wie vor der Krise.

Cirka 5000 Personen fahren aktuell in Hof täglich Bus. Das sind laut einer Pressemitteilung immer noch 50 Prozent weniger Gäste als vor der Krise. Schätzungsweise liegen die Einnahmeausfälle in diesem Jahr bei rund einer Million Euro. Weitere finanzielle Verluste könnten die Stadtwerke Hof auf Dauer nicht verkraften.

Am Dienstag gab Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekannt, dass der Freistaat die Finanzhilfen des Bundes für Kommunen verdoppelt. Mit den jeweils zwei Milliarden Euro aus München und Berlin können nun auch die ÖPNV-Betreiber finanziell besser unterstützt werden.

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