Coburg - Die Abrechnung eines frustrierten Pädagogen mit der Bildungspolitik? Diesen Anfangsverdacht könnte man haben. Tatsächlich hat der im September 2011 pensionierte Coburger Gymnasiallehrer Rupert Appeltshauser mit seinem Buch "Augen zu und durch?" eine schonungslose Analyse des achtjährigen Gymnasiums und der Folgen vorgelegt. Für die Entscheidungsträger in der Politik fällt Appeltshausers "persönliche Bilanz" wenig schmeichelhaft aus. Denn letztendlich plädiert der Autor dafür, das Reformexperiment als gescheitert anzusehen und, wenn auch ohne Hast, zum neunjährigen Gymnasium zurückzukehren. Appeltshausers Buch, das wird auf jeder Seite deutlich, ist freilich das eines passionierten Pädagogen, nicht das eines frustrierten .