Trebgast - Zum konkreten Einsatz, der seit Mittwochmittag in Trebgast abläuft, möchte sich Chris Draht, technischer Leiter bei der Kreiswasserwacht Kulmbach, nicht äußern. Er erläutert aber, wie die Rettungstaucher generell beim Einsatz in einem See vorgehen.

Rettungstaucher machen sich dann auf den Weg, wenn die entsprechende Alarmierung durch die Leitstelle erfolgt, erklärt Draht. „Taucher werden separat angefordert.“ Entweder örtlich, wenn die jeweilige Wasserwacht über genügend Taucher verfügt, oder ortsübergreifend. Die Taucher springen an der Einsatzstelle nicht einfach ins Wasser und beginnen mit der Suche. Es gibt einen Einsatzleiter, der die Taucher koordiniert.

Und: Rettungstaucher gehen nicht alleine ins Wasser. Jeder Taucher bilde ein Team mit einem Signalmann, der den Taucher an einer Leine hat, sagt Chris Draht. „Er dirigiert den Taucher vom Ufer aus.“ Über spezielle Zugsignale am Seil kommunizieren die beiden miteinander. „Die Kommunikation ist besonders wichtig.“ Und im Notfall könne der Signalmann den Taucher an der Leine aus dem Wasser ziehen.

„Man muss wissen, was es für ein Gewässer ist“

An einem Einsatzort gehen die Taucher systematisch vor. „Wenn sie kreuz und quer tauchen würden, würde es immer blinde Flecken geben, die man übersieht“, sagt der technische Leiter der Kulmbacher Wasserwacht, der zurzeit sieben ausgebildete Rettungstaucher zur Verfügung stehen. Ein See werde im Einsatz in Raster eingeteilt. Und die Taucherverbände gehen dieses Raster Stück für Stück durch.

Außerdem bereiten sich die Taucher auf das Gewässer vor, in das sie steigen. „Man muss wissen, was es für ein Gewässer ist“, sagt Chris Draht. „Gibt es Gefahren? Wie tief ist das Wasser? Wie ist die Sicht?“ Das alles müssten die Taucher wissen, bevor sie mit ihrer Suche beginnen. In einem Gewässer wie dem Trebgaster Badesee sei eine Suche besonders schwierig. „Man hat vielleicht 20 Zentimeter Sicht“, sagt der Mann von der Wasserwacht. „Das ist einfach nur ein Abtasten.“ Bei der Suche gibt es verschiedene Techniken. So bilden die Taucher zum Beispiel Suchketten. Oder es wird eine Schleppleine mit Gewichten zwischen zwei Boote gehängt, die die Taucher durch das Wasser ziehen.