Ein friedliches Zeichen gegen Hass und Menschenverachtung hat am Sonntag das Wunsiedler Bündnis gegen Rechtsextremismus gesetzt: Rund 350 Bürger beteiligten sich an der Veranstaltung, die sich gegen einen NPD-Aufmarsch in der Kreisstadt richtete.

Gegen 13.30 Uhr begann die Bürgerinitiative mit ihrer Versammlung in der Egerstraße. Bei einem Friedensgebet und einer Kundgebung gedachten zahlreiche Bürger den Opfern von rechtsextremer Gewalt. Gleichzeitig stellte die „Jugendinitiative gegen Rechtsextremismus“ vor dem evangelischen Pfarrhaus Holzkreuze auf, um auf die Opfer jüngster rechtsextremer Gewalt hinzuweisen. Der ehemalige Kulturstaatssekretär Karl Freller weihte zusammen mit Bürgermeister Willi Beck zum Abschluss Gedenktafeln am Eingang zum Friedhof ein, die an die Todesmärsche in Oberfranken erinnern sollen.

Der NPD-Funktionär Uwe Meenen hatte eine Versammlung zum Volkstrauertag angemeldet. Wie die Polizei mitteilt, fanden 250 Rechtsextremisten den Weg nach Wunsiedel und marschierten durch die Stadt.

Der traditionelle Katharinenmarkt in der Wunsiedler Innenstadt war durch die Veranstaltungen nicht beeinträchtigt. Bei der Anreise der rechten Versammlungsteilnehmer wurden ein Pfefferspray und ein verbotenes Messer sichergestellt. An zwei Omnibussen der aus Südbayern angereisten Rechtsextremisten wurden im Verlauf der Veranstaltung drei Reifen beschädigt. Außerdem wurde an einem in der Innenstadt abgestellten Auto ein Reifen zerstochen, heißt es im Polizeibericht. Versammlungsteilnehmer des linken Spektrums überstiegen einen Gartenzaun eines Privatanwesens in der Innenstadt und drückten diesen nieder. Sie werden wegen Sachbeschädigung angezeigt.


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