Rehau In Rehau geht zu viel Wasser verloren

Kleine Lecks in Leitungen sind für hohe Wasserverluste verantwortlich. Schuld daran sind wohl einst als besonders innovativ geltende Materialien aus den 70er-Jahren.

 
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Rehau - Aus den Reihen der AfD-Fraktion kamen in der jüngsten Stadtratssitzung Anfragen zu Problemen mit Wasserverlusten sowie zur Müllproblematik an der Steinleite.

Helmut Auer stellte direkt seine Frage: "Stimmt es, dass wir in Rehau in jedem Jahr hohe Wasserverluste haben? Man spricht von 17 Prozent in diesem Jahr?" Generell seien gewisse Wasserverluste "grundsätzlich normal", erklärte dazu Ulrich Beckstein als Werkleiter der Stadtwerke. Es lande nie das komplett aufbereitete Wasser im Wasserhahn. Dies liege meist an kleineren Leckagen im Leitungsnetz. "Auch Wasser, das die Feuerwehr zum Löschen verwendet, wird nicht separat gemessen", erläuterte Beckstein. Zudem werde laut Beckstein Wasser verbraucht beim Leitungsbaus, da neue Versorgungsleitungen zunächst gespült werden müssten, bevor sie zur Versorgung der Haushalte genutzt werden. "Ein gewisser Wasserverlust im Bereich von bis zu zwölf Prozent entsteht bei jeder Wasserversorgungsanlage", erklärte Beckstein. Er verwies auf Wasserverluste in den Jahren 2017 und 2018, die bei mehr als 20 Prozent lagen: "Das war tatsächlich zu hoch." Die Stadtwerke hätten deshalb Maßnahmen veranlasst, um diese Werte zu verringern. "Für 2019 waren es noch 19,9 Prozent, deshalb sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen." Man habe nach Lecks im Versorgungsnetz gesucht. Ursache ist laut Beckstein der Einsatz von damals als innovativ geltenden Materialien in den 1970er-Jahren, die jedoch heute verstärkt für Probleme verantwortlich seien. "Die Folge sind keine großen Rohrbrüche, die wir relativ leicht orten könnten. Es handelt sich jedoch um kleine Leckagen an mehreren Stellen, die nur mit großem Aufwand zu finden sind." Beckstein bezeichnete die Behebung dieses Problems als "größere Aufgabe für die nächsten Jahre".

Bärbel Feulner regte an, an der Steinleite zwei Mülleimer aufzustellen. Besonders für Spaziergänger wäre dies nach Feulners Ansicht notwendig, um Verpackungsmüll im Bereich des Pavillons und des Spielplatzes umweltgerecht zu entsorgen. "In der ganzen Anlage gibt es bisher keinen Papierkorb", sagte sie. Bürgermeister Michael Abraham erklärte, dass die Stadt in diesem Bereich schon einmal Abfalleimer montiert hatte, diese aber demoliert wurden: "Zuletzt wurde der vorhandene Müllbehälter trotz der Anbringung eines stabilen Betonfundaments aus der Verankerung herausgerissen und auf die Straße geworfen." Deshalb habe man davon abgesehen, erneut Mülleimer zu installieren. "Leider gibt es an dieser Stelle offensichtlich Besucher, die Papierkörbe nicht nutzen und lieblos behandeln", sagte Abraham. "Der ordnungsliebende Besucher in der Steinleite nimmt seinen Müll in der Regel mit." Abraham sagte aber zu, das Thema mit den Verantwortlichen des Bauhofs zu besprechen. Lothar Faltenbacher

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