Rehau Vom Wirtshaus, das die Zeitläufte überlebt hat

Dietrich Metzner
Jürgen Haubner (stehend) in seinem Element - inmitten seiner Gäste im kleinen Biergarten der "Krone" in Rehau. Foto: Metzner

Zahlreiche Wirtshäuser in Rehau sind im Laufe der Jahre verschwunden. Eines ist aber vor einigen Jahren neu durchgestartet.

 
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Rehau - Jeder Ort hat seine Wirtshausgeschichten - so auch Rehau. Wie viele dieser Stätten sind in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen! Man kann nur bei einigen Beispielen bleiben, die den Rehauern wohl noch im Gedächtnis sind. So zählten auf jeden Fall zu den traditionellen Wirtshäusern, die alle an der Rehauer Stadtgeschichte mitgeschrieben haben, das Rote Roß, in dem einst Goethe auf seinen Reisen ins böhmische Franzensbad immer Station machte, und die Wolfschlucht, die allein schon mit ihren Wirten Geschichte schrieb. Aber auch den Feilenhauer darf man nicht vergessen, beherbergte er doch Rehaus erstes Postamt. Auch das Bahnhofshotel, in dem früher t die mit dem Zug ankommenden Vertreter abstiegen, hat an der Industriegeschichte der Stadt seinen Anteil, und dann natürlich der Seifert, das Gästehaus, in dem 1763 durch einen Blitzschlag der zweite große Stadtbrand seinen Anfang nahm.

Zu den Gasthäusern mit einer großen Geschichte gehört das Ho tel Krone - war es doch das Haus mit der ersten Garküche vor Ort und die Station für die Kariolpost nach Regnitzlosau. Die Krone gab zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Kronenbräu ihren Namen, die wiederum eng mit dem Namen Spitzbart verbunden ist - dem "Kronenspitzer", wie ihn der Volksmund nannte; so wurde die Krone rund um Rehau bekannt. Das Haus musste einige Höhen und Tiefen durchlaufen. So traf es sich gut, dass sich vor acht Jahren Susanne und Jürgen Haubner eigentlich in Rehau ihren Ruhesitz aufbauen wollten - ein Hoteliersehepaar mit Leib und Seele. Sie verliebten sich damals in die vor sich hindümpelnde "Krone", küssten sie im Laufe der Jahre wach und erweckten sie zu neuem Leben. Inzwischen haben die Hausners das Haus innen und außen renoviert und wieder auf Vordermann gebracht; dazu kommt eine gute Küche. Passend zur Jahreszeit kann die "Krone" nun mit einem anheimelnden Biergarten mit kleinen Wasserkaskaden, Blumen und romantischer Beleuchtung in den Abendstunden punkten. Sie hat sich ihren guten Ruf, den sie seit 1817, als in Rehau alles nach dem dritten großen Stadtbrand wieder von vorne begann, erhalten. Wie sagte doch kürzlich ein Gast: "Warum in die Ferne reisen, das Gute, Schöne liegt doch oft vor der Haustür."

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