Selb 100 Jahre im Zeichen der Tracht

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Mit einem bunten Programm feiert der Gebirgs- und Volkstrachtenverein "Alpenrose" Schönwald seinen runden Geburtstag. Musikalische Grüße kommen aus Marktleuthen, Bayreuth und Weißenstadt.

 
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Schönwald - Einen Auftakt nach Maß gab die Kapelle "Böhmisch Blech" zum Jubiläumsabend des Gebirgs- und Volkstrachtenverein "Alpenrose" Schönwald. Zünftig gefeiert haben die Mitglieder und ihre vielen Gäste den 100. Geburtstag des Vereins im Turnerheimsaal in Schönwald. Gleich nach der musikalischen Begrüßung stieg die Gesangsgruppe mit den Liedern "Trachtlermarsch" und "Wendelstoa" ein.

Dass es genau diese Stücke waren, hatte seinen Grund: Der "Trachtlermarsch" wurde bereits zur Fahnenweihe 1928 gesungen, das Lied "Wendelstoa" ist eines der ältesten Lieder des Vereins. Die Noten stammen noch aus dem Jahr 1912, dem Gründungsjahr der Alpenrose.

Sie wurde damals als "Gebirgstrachten-Erhaltungsverein" ins Leben gerufen, um denen, die der Arbeit in den Porzellanfabriken wegen hergezogen waren, ein Stückchen Heimat zu geben.

Dass als Name "Alpenrose" gewählt wurde und nicht etwa "Fichtelgebirgssiebenstern" war dem bayerischen Königshaus geschuldet, erläuterte der Vorsitzende Horst Hantschel. "Dem König musste der Name genehm sein, denn er hatte der Vereinsgründung zuzustimmen." Seit seiner Gründung hat der Verein eine wechselvolle Geschichte durchlebt, wie Hantschel in einer kurzen Chronik darstellte. Zwei Kriege, in denen das Vereinsleben zum Erliegen kam, ein Aufflammen der Trachtenbewegung in den 50er-, kaum noch Mitglieder in den 70er-Jahren.

Heute ist der Verein aus dem Schönwalder Leben nicht mehr wegzudenken, lobte Bürgermeister Robert Frenzl. "Ihr haltet Heimat und Brauchtum aufrecht." Insbesondere dem Engagement Horst Hantschels sei es zu verdanken, dass der Verein heute mit Gesangsgruppen, Stubenmusik und Kindergruppe ein breites Angebot habe.

Auch der Wunsiedler Landrat Karl Döhler bedankte sich für den bürgerschaftlichen Einsatz. "Der Blick in den vollen Saal der Turnhalle zeigt, wie gut der Verein angenommen wird."

"Zum guten Brauchtum gehört ein christliches Fundament", sagte Pater John Arolichalil. Das Brauchtum gelte es zu bewahren, weil es den Menschen Orientierung gebe. Pfarrerin Tilla Noack ergänzte, dass es sich immer lohne, sich daran zu erhalten, was wir von den Vorfahren gelernt haben. Grüße, auch musikalischer Art, überbrachten die benachbarten Heimat- und Trachtenvereine "Almrausch" aus Weißenstadt, "Edelweiß" aus Marktleuthen sowie der Patenverein "Edelweiß" aus Bayreuth.

Besonders viel Applaus heimste der Marktleuthener Nachwuchsmusiker Christoph Merz ein, der auf seiner Steirischen mehrere Lieder zum Besten gab, alleine und begleitet von Vater Harald. Ein Trio des Trachtenvereins Edelweiß aus Bayreuth ließ den "Waldwalzer" und einen "Kirwamarsch" erklingen. "Das stand zwar nicht auf dem Programm, freut uns aber umso mehr", kommentierte Hantschel die gelungene Einlage.

Mit dem Schönwalder Heimatlied "Wenne höim göih" ließen die Sängerinnen und Sänger zusammen mit dem Publikum den abwechslungsreichen Jubiläumsabend ausklingen.

Dem König musste der Name genehm sein, denn er hatte der Vereinsgründung zuzustimmen.

Vorsitzender Horst Hantschel


In einem Zug

Mit einem augenzwinkernden "Bäumchen wechsle dich"-Spiel beim Volkstanz sorgten "Almrausch" aus Weißenstadt für Gelächter im Saal. Doch was die drei Sängerinnen dem Lied vom guten und süffigen fränkischen Bier folgen ließen, das sorgte erst recht für stürmischen Beifall. Weil Schampus in den Kopf steigt und Kaffee aufregt, orderten die drei Damen je eine Maß Bier, die sie dann auch, kaum dass der letzte Ton verklungen war, in einem Zug leerten.


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