Selb Aktionen laufen schon an

Von Tamara Pohl

Ein Treffen von Stadträten und jungen Leuten trägt bereits Früchte. Sie einigen sich auf erste Angebote im neuen Jugendzentrum.

 
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Selb - Im Selber Jugendzentrum (JuZ) tut sich was. Eine Gruppe junger Erwachsener hat sich dort zu einem Arbeitskreis zusammengefunden, um die Jugendarbeit in Selb neu zu beleben. "Viele Jugendliche klagen, dass für sie in der Stadt zu wenig los sei, das wollen wir ändern", sagte AK-Mitglied Felix Schwarze vor Mitgliedern des Stadtrates und des JuZ-Fördervereins.

"Wir wollen von euch kein Geld, aber eure Unterstützung." So fasste die Leiterin des Selber Jugendzentrums, Silke Fischer, das Anliegen des Arbeitskreises an die Stadträte zusammen. Besonders im Hinblick auf die Eröffnung des neuen JuZ im kommenden Jahr sei es nun an der Zeit, eine möglichst selbstverwaltete Jugendarbeit zu begründen. Ziel sei es, dass die jungen Leute möglichst vieles selbst organisieren, sich ehrenamtlich einbringen und im Laufe der Zeit eigene Ideen entwickeln.

Felix Schwarze stellte anschließend das Ergebnis einer Fragebogenaktion vor: 1300 dieser Bögen haben die AK-Mitglieder an der Siebenstern-, der Haupt-, der Realschule und am Gymnasium verteilt, 785 kamen zurück; auch gab es die Möglichkeit, im Internet abzustimmen. Dabei wurden die Schüler gefragt "Wie wichtig ist dir ...", gefolgt von elf Vorschlägen (siehe Infokasten).

Der dringendste Wunsch ist demnach, dass das Hallenbad nicht während der Sommerferien geschlossen ist. Silke Fischer habe bereits mit der Hauptamtsleiterin und den Bademeistern gesprochen, die allerdings selbst wegen ihrer schulpflichtigen Kinder in den Ferien Urlaub bräuchten. Walter Wejmelka (SPD) stellte fest, dass auch er von vielen Bürgern mit diesem Anliegen angesprochen wurde - er habe ebenfalls schon Vorgespräche geführt und versprach, sich zusammen mit den jungen Leuten der Sache weiter anzunehmen.

Platz zwei erreichte der Wunsch nach mehr Konzerten. "Daran arbeitet gerade schon eine Gruppe, die momentan nach einer Halle sucht", erklärte Felix Schwarze. Die Gruppe plane ein Auftaktkonzert im November und wolle nach der Eröffnung des neuen JuZ regelmäßig dort Konzerte veranstalten - auch die Wiederbelebung des Open-Air-Festivals "Rock am Berg" könne sich der Kreis vorstellen.

Schon einen Schritt weiter sind die Beteiligten auch beim Thema Workshops: Künftig sollen Fachleute ehrenamtlich Schnupperkurse im Jugendzentrum anbieten. "Sollte sich einmal kein Ehrenamtlicher finden, kann auch der Förderverein für ein Honorar aufkommen", sagte Fördervereins-Geschäftsführer Matthias Häußer (CSU). Uli Pötzsch (Aktive Bürger) regte an, das Workshop-Programm als eine Art ganzjährigen Ferienfetzer zu führen: "Ich mache das Fahren ohne Führerschein auch gerne dreimal." Walter Wejmelka schlug vor, alle Stadträte und den Oberbürgermeister als Paten für einen Workshop pro Jahr zu verpflichten: "Ich selbst biete einen Abend Eishockey-Regelkunde an." Dafür gab es Applaus vom Arbeitskreis.

Der gelegentlich stattfinden sollenden Rollschuhdisco in der Eissporthalle nach dem Vorbild der früheren Eisdisco nahmen sich Rudi Kirschneck (SPD) und Wejmelka an: Man müsse klären, ob die Lichtanlage noch da und der Boden geeignet ist, eine Anfrage beim VER dürfte Licht in die Sache bringen.

Alexander Jäger vom Arbeitskreis stellte anschließend die Möglichkeit eines jährlich stattfindenden Seifenkisten-Rennens vor. Rudi Kirschneck empfahl ihm, sich beim Deutschen Seifenkistenverband zu informieren und bei der Firma Vishay anzufragen, ob man nicht die Azubis aus der Lehrwerkstatt in den Bau der Fahrzeuge einbinden könne. Uli Pötzsch begrüßte die Idee und signalisierte, dass der Stadtrat solch eine Aktion unterstützen würde. Silke Fischer regte außerdem ein Bobbycar-Rennen an. Alexander Jäger plant außerdem einen Arbeitskreis, der sich mit der Ausrichtung professioneller Go-Kart-Rennen befasst. "In Süddeutschland sind ähnliche Veranstaltungen gut besucht."

1300 Fragebögen wurden an Schüler des Gymnasiums, der Siebenstern-, der Haupt- und der Realschule verteilt, 785 füllten sie aus. "50 Prozent Beteiligung ist besser als bei der letzten Wahl", kommentierte Uli Pötzsch. Fotos: Fotolia/Pohl


Auswahl der Angebote

Der JuZ-Arbeitskreis hat für die Fragebögen eine Vorauswahl an Angeboten getroffen, die die Mitglieder für umsetzbar hielten. So konnten die Befragten bewerten, wie wichtig ihnen folgende Punkte sind: Öffnung des Hallenbads während der Sommerferien, Konzerte, Kartbahn, Errichtung einer Soccerarena, ausgewählten Sportevents (wie etwa Ziplinen, Zorben, Deval-Kart-Fahrt und dergleichen), einem Go-Kart-/Seifenkisten-Rennen durch die Stadt, Workshops (etwa Tanz, Fotografie, Malerei und mehr), ein Bus-Shuttle zum Waldbad, die Schaffung von Probenräumen für Bands, das Ausrichten einer Rollschuhdisco und der Umbau des Skateparks.


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