Selb Fachschulleiter setzt auf Neubau in Selb

Silke Meier
Fachschulstandort auf der Hutschenreuther-Brache: Der Leiter Dr. Bernhard Nitsche hat schon Pläne. Foto: Florian Miedl

Beim CSU-Stammtisch spricht Dr. Bernhard Nitsche über konkrete Pläne. Standort eines Design-Studios könnte das Hutschenreuther- Gelände sein.

 
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Selb - Bekommt die Fachschule für Produktdesign und Prüftechnik in Selb einen Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Hutschenreuther-Werkes B? Mit diesem Thema hat sich der Monatsstammtisch der Selber CSU befasst. Fach- und sachkundiger Referent war Schulleiter Dr. Bernhard Nitsche, der über die Historie, die derzeitige Situation und die Vision für die Zukunft referierte.

Und eine relativ konkrete Zukunftsvision wäre eben der Neubau. Auf dem Areal des abgerissenen Hutschenreuther-Werkes könnte ein modernes, 60 Meter langes Design-Studio entstehen mit variablen Innenwänden sowie Lichtkonzepten und Hightech-Ausrüstung, die den internationalen Standards entsprechen. Offenbar sind die Pläne schon weit gediehen: Man warte nur noch auf ein Signal aus München.

Wie der Schulleiter sagte, habe die Schule - bedingt durch den Strukturwandel der Porzellanindustrie - schon Anfang der 90er-Jahre die Ausbildung den Bedürfnissen der Industrie angepasst. "Heute ist die Schule ein angesehenes Zentrum für innovative Produktgestaltung, Industriedesign und Designmodellbau", sagte Nitsche.

Die Schule sei zudem eng mit zahlreichen Unternehmen vernetzt, die projektorientierte Ausbildung präge das Profil. Die Schülerzahlen an der Berufsfachschule wie an der Fachschule für Produktdesign entwickeln sich nach Nitsches Aussage positiv. Die Schule sei auch ein Wirtschaftsfaktor für die Stadt Selb: 45 000 Übernachtungen pro Jahr gebe es allein durch Schüler. 60 Lehrer unterrichten an den Schulen, nach den Worten des Schulleiters hoch engagiert und weit über das Ziel hinaus. "Ohne die engagierten Mitarbeiter wäre die Gesamtleistung nicht möglich."

Allerdings werde die Attraktivität der Schule ohne technologische, inhaltliche und gebäudliche Weiterentwicklung sinken, die Abbruchquote steigen und die Zahl der Bewerber zurückgehen. "Wir sind am Limit", betonte Nitsche. Im Gebäude in der Weißenbacher Straße arbeiten die Studenten demnach im Schichtbetrieb und räumlich begrenzt, der Platz reicht lediglich für skalierte Modelle im Maßstab 1:4. Zur hohen Qualität der Ausbildung im Mobilitätsdesign sei es aber notwendig, im Maßstab 1:1 zu arbeiten. "Modelling in dieser Größenordnung können wir in den derzeitigen Räumen nicht regelmäßig, sondern nur sporadisch und durch Notlösungen anbieten."

Durch optimale Ausbildungsbedingungen könnten die Schülerzahlen erhöht und die Unterstützung der Industrie ausgebaut werden. Die Fachschule sei der gefragteste Lieferant von Nachwuchs-Formgestaltern für die Autoindustrie in Deutschland, sagte Nitsche. Umso notwendiger sei ein modernes Schulungszentrum, das die Anforderungen der Automobilindustrie erfülle. "Handlungsmaxime ist, die Qualität der ausgebildeten Produktdesigner zu sichern." Ebenso dringend sei eine gute Ost-West-Verbindung. "Man kann bis Nürnberg fliegen und bis Bayreuth fahren, dann aber wird es kritisch."

Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kreil sagte die Unterstützung der Selber CSU zu. Der Neubau eines Design-Zentrums sei zwar keine kommunale Aufgabe, aber von großem kommunalen Interesse. In der Diskussion wurde auch über günstigen Wohnraum in der Innenstadt für Studenten gesprochen sowie über weitreichende Chancen für die Stadt, sollte Selb zur "Edelschmiede" werden. Ortsvorsitzender Matthias Müller sprach den Masterplan Innenstadt an. "Der Masterplan Innenstadt muss Möglichkeiten und Fläche für den Ausbau der Fachschule schaffen."

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