Allerdings kann Detlef Krank auch die Arbeitgeber und ihre finanziellen Zwänge verstehen, dennoch: "Das darf nicht immer zulasten der Beschäftigten gehen."
Uwe Schacht sieht das genauso. Er ist Mitarbeiter am Selber Bauhof, Personalrat und derzeit als Hausmeistervertreter an der Luitpoldschule tätig. "Sicher kann ich die Haltung der Kommunen verstehen - aber die müssen uns auch verstehen." Wenn er heute einkaufen gehe, bekomme er den Wagen für 50 Euro schlicht nur noch halb voll - und das, obwohl er eine anstrengende Arbeit habe: "Ich bin sei 1999 dabei und für den Straßenunterhalt zuständig. Im Sommer teeren, 180 Grad von unten und die Sonne brennt; da weiß man nach acht Stunden, was man getan hat."
Die Warnstreiks empfindet Uwe Schacht als gerechtfertigt und die Gehaltsforderungen auch - als frech empfindet er aber das Gebahren der Arbeitgeber: "Die müssen doch auch Vorstellungen haben, was sie zahlen wollen, und nicht einfach aufstehen und gehen, um ihren Willen durchzusetzen."
Sein Wunsch ist, dass etwas über die Hälfte der Forderungen umgesetzt wird.
Warnstreiks in Marktredwitz, Arzberg und Waldershof
Die Stadtverwaltungen in Marktredwitz, Arzberg und Waldershof sind für heute von Verdi zum Warnstreik aufgerufen worden. In Marktredwitz ist laut Stadt davon auszugehen, dass Hallenbad, Stadtbücherei und Touristinformation aber wie gewohnt geöffnet haben.
Die Gewerkschaft Verdi verhandelt auch im Namen der Gewerkschaften der Polizei (GdP), Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Sie fordert, dass die Gehälter um 6,5 Prozent, mindestens aber um 200 Euro im Monat erhöht werden. Die Auszubildenden sollen im Monat 100 Euro mehr bekommen. Der Tarifvertrag soll zwölf Monate laufen. Außerdem verlangt Verdi, dass Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss unbefristet im erlernten Beruf übernommen werden.
Die Arbeitgeberseite - vertreten durch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Thomas Böhle für die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) - lehnt die Forderungen ab und hat folglich noch kein Angebot vorgelegt.
Am 12. März gehen die Tarifverhandlungen in die zweite Runde.
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