Selb - 23 Mitarbeiter der Feinmahltechnik von Netzsch in Selb haben sich am Freitagmittag um 11.30 Uhr an der Warnstreikwelle zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie in Bayern beteiligt. "Es könnten heute viel mehr Mitarbeiter hier sein, wenn nicht subtil Druck auf sie ausgeübt worden wäre", sagte Christine Feig-Kirschneck. Sie ist Mitglied im Vertrauenskörper der IG Metall bei dem Maschinenbau-Unternehmen. Nach ihren Worten habe die Personalleitung die Streikenden in Listen erfasst und der Geschäftsführung gemeldet - zum ersten Mal. "Das wäre eigentlich nicht nötig, weil die Kollegen sowieso ausstempeln, ehe sie vors Tor gehen." Schon am Montag hätten Vorgesetzte Mitarbeiter darüber informiert, dass sie erfasst würden, wenn sie streiken. Das neue Vorgehen habe manchen Kollegen eingeschüchtert. "Dabei ist Streik ein Grundrecht", betonte Christine Feig-Kirschneck.