Geschäftsführer Werner Gebhardt referiert im Ausschuss für Wirtschaftsförderung. Nach seinen Worten ist die Firma breit aufgestellt.
Selb - Über die aktuelle Lage der Vishay Gmbh in Selb hat Geschäftsführer Werner Gebhardt den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Fremdenverkehr informiert. Mit rund 700 Beschäftigten, davon rund 10 Prozent Auszubildenden, ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber in der Stadt. "Vishay ist ein guter Gradmesser, was die Konjunktur betrifft", sagte der Selber Oberbürgermeister Wolfgang Kreil in der Sitzung, die bei Vishay stattfand.
"Uns kennen die wenigsten, unsere Kunden sind den meisten ein Begriff", begann Gebhardt, der seit 37 Jahren bei dem Unternehmen beschäftigt ist. Die Firma liefert mittlerweile elektronische Bauteile, Halbleiter und passive Bauteile aus aller Welt in alle Welt. "Handys, PCs, Autos, eigentlich alles funktioniert mit Vishay-Teilen", erklärte Gebhardt. Rund 2,6 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz wurden im vergangenen Jahr erwirtschaftet, im laufenden Jahr rechnet Gebhardt mit 2,2 Milliarden. Insgesamt würden die Wirtschaftszyklen kürzer und die Ausschläge dafür extremer. "Schwankungen gleichen wir mit Kurzarbeit aus", so Werner Gebhardt. "Dafür muss keiner unserer Mitarbeiter Angst um seinen Arbeitsplatz haben."
Insgesamt blickte der Vishay-Geschäftsführer vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Selbst wenn die Automobilindustrie stagniere, bräuchten die Fahrzeuge immer mehr elektronische Bauteile. Darüber hinaus sei das Unternehmen breit aufgestellt und nicht von wenigen großen Kunden abhängig. Was den Standort Selb betreffe, "so fertigen wir hier Spezialitäten an und haben hier auch das Vishay-Kompetenzzentrum für Keramik inklusive erfahrener Mitarbeiter." Auch die Zulassung für die Europäische Weltraumbehörde ESA zeige die Qualität der hier gefertigten Teile, so Gebhardt.
Aktuell expandiert das Unternehmen und baut an der Geheimrat-Rosenthal-Straße eine neue Logistikhalle. Rund zwei Millionen Euro investiert Vishay, der Einzug ist für Mitte nächsten Jahres gedacht. Auch auf den angrenzenden Grundstücken ist noch Platz, "und das ist gut so", sagte Gebhardt.
Nadja Lochschmidt von der Wirtschaftsförderung gab einen kurzen Überblick über die wirtschaftliche Lage und den Investitionsstand der Unternehmen in der Stadt. So gehe es mit dem Neubau von Lapp-Insulator am Hochvolthaus zügig weiter, und auch die neue Versand- und Lagerhalle der Firma Andres soll noch heuer fertiggestellt werden.
Für den 16. Dezember sei die Eröffnung eines Friseursalons in Längenau geplant. "Für Schades Wohlfühlhotel in Vielitz liegen bereits Buchungen vor", erklärte Nadja Lochschmidt. Der Bau soll im Juni 2013 fertig sein. Am vierten Adventswochenende beteiligt sich Selb gemeinsam mit der Tourismuszentrale Fichtelgebirge an einem Weihnachtsmarkt in Berlin-Spandau.
Eine der ersten großen Veranstaltungen im Jahr 2013 wird die Selber Ausbildungsmesse am 26. Januar sein. "Viele Firmen suchen Nachwuchs, deshalb wird die Messe jetzt jährlich durchgeführt", erklärte Lochschmidt.
Hier die Termine des kommenden Jahres, die Nadja Lochschmidt dem Ausschuss vorgestellt hat: 27. Januar Hochzeitsmesse; 9 bis 10. März Handwerkermesse mit Autoschau, 10. März Laetare-Markt; 4. bis 7. April Internationale Grenzland-Filmtage; 20. April Selber Kunstnacht; 27. April Ballnacht; 25. Mai Bürgerfest; 1. Juni Meilerfest; 22. Juni Rallye Sechsämterland-Classic; 30. Juni bis 11. August Weißes Gold; 13. bis 15. Juli Wiesenfest; 3. August Fest der Porzelliner; 4. August Marktsonntag; 7. September Bauernmarkt; 6. bis 8. September Festival Mediaval; 8. September Jazz-Frühschoppen; 29. September Michaeli-Markt; 24. November verkaufsoffener Sonntag; 14. Dezember Grenzweihnacht.
