Wunsiedel 160 Jahre im Dienst für die Menschen

Peter Pirner
Die Geehrten der Freiwilligen Feuerwehr Wunsiedel mit Staatssekretär Gerhard Eck, Landrat Dr. Karl Döhler, Marie Philipp, Bürgermeister Karl-Willi Beck, Harald Jedjud, Gerd Müller, Martin Schöffel (MdL), Jasmin Heleske, Hans-Peter Höpfel, Kommandant Florian Barthmann, Kreisbrandrat Wieland Schletz und Vorsitzender Markus Philipp (von links). Foto: Peter Pirner

Die Wunsiedler Feuerwehr ist eine der ältesten in Bayern. Staatssekretär Gerhard Eck lobt das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder.

 
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Wunsiedel - 160 Jahre Feuerwehr Wunsiedel sind der Anlass für einen großen Festkommers in der Fichtelgebirgshalle gewesen. Vorsitzender Markus Philipp freute sich, dass so viele Ehrengäste aus Politik und Verwaltung sowie von Nachbarwehren gekommen waren.

Landesfeuerwehrverband ehrt verdiente Feuerwehrmänner

Sie haben über lange Zeit hervorragende Verdienste auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens erworben. In Anerkennung und Würdigung der Leistungen verleiht der Landesfeuerwehrverband Bayern vier Mitgliedern des Freiwilligen Feuerwehr Wunsiedel Ehrenzeichen. Staatssekretär Gerhard Eck, Kreisbrandrat Wieland Schletz und Vorsitzender Markus Philipp übergaben sie am Samstag beim Festkommers.

Feuerwehrmann Gerd Müller zeichneten, so die Laudatio, überdurchschnittliches Engagement, Einsatzbereitschaft und Ausdauer aus, egal, ob er als Ausbilder, Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Verwaltungsratsmitglied oder stellvertretender Jugendwart tätig ist. Besonders die Nachwuchsförderung liege ihm sehr am Herzen. Er erhielt die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Silber.

Harald Jedjud bekam die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille. Er war Gruppenführer und erster Vorsitzender und Garant für Kontinuität, Geradlinigkeit und Schaffenskraft. Seit Langem erstellt er die Einsatzpläne für die FFW Wunsiedel und benachbarte Gemeinden, rund 150 Pläne im Jahr, und entlastet dadurch die Führungseinheit beträchtlich.

Als "gute Seele der Feuerwehr" wird Brandmeister Hans-Peter Höpfel bezeichnet. Mit Sachverstand und Weitsicht unterstützt er die tägliche Arbeit der Wehr, sein Verhalten und seine Einsatzbereitschaft sind stets vorbildlich und nachahmenswert. Der Landesfeuerwehrverband verleiht ihm das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

Kommandant Florian Barthmann wurde ebenfalls mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Für ihn gebe es keine halben Sachen, er sei der Motor der FFW Wunsiedel, hieß es in seiner Laudatio. Durch die von ihm durchgeführten Ausbildungen profitiere auch der Kreisfeuerwehrband Wunsiedel von seiner hohen Fachkompetenz. Unter vielen anderen Verdiensten sei sein Einsatz für die Integration ausländischer Mitbürger hervorzuheben.

Kommandant Florian Barthmann legte die Meilensteine der 160-jährigen Geschichte der Wunsiedler Feuerwehr dar. Von den ersten Überlegungen für die Gründung einer schnellen Eingreiftruppe nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1834 bis heute waren die Höhen und Tiefen der Stadt und der Wehr oft eng miteinander verbunden.

Staatssekretär Gerhard Eck vom bayerischen Innenministerium hielt die Festrede in Vertretung von Staatsminister Joachim Herrmann. Er gratulierte der Wehr zum Jubiläum. "Sie ist eine der ältesten Feuerwehren in ganz Bayern." Eck selbst ist seit vielen Jahren aktiver Feuerwehrmann in seinem Heimatort Donnersdorf in Unterfranken. Bei jedem Satz erkannten die Feuerwehrleute im Saal, dass da nicht nur ein Politiker zu ihnen spricht, sondern ein gestandener Praktiker mit eigener Erfahrung.

"Für mich ist das heute ein Heimspiel", begann Eck seine Ausführungen. "Ich war 20 Jahre lang Bürgermeister und damit erster Ansprechpartner für die Feuerwehr. Das verbindet mich mit eurem Bürgermeister Karl-Willi Beck, den ich vor vielen Jahren beim Jäger-Lehrgang in Wunsiedel kennengelernt habe."

Den Feuerwehrleuten sagte Eck: "Im Namen der gesamten Staatsregierung gratuliere ich euch allen von ganzem Herzen zu eurem Jubiläum." Wie der Historie zu entnehmen sei, habe die Feuerwehr in Wunsiedel schon lange moderne Technik eingesetzt, um die Menschen vor Gefahren zu schützen. Auch aktuell sei Bayern wirtschaftlich stark und könne die Gemeinden über den kommunalen Finanzausgleich kräftig unterstützen. "Damit steht das Geld zur Verfügung, das die Feuerwehren, aber auch andere Rettungskräfte, für ihre Ausstattung brauchen." Dennoch könnten die vielfältigen Leistungen nur dank ehrenamtlichem Einsatz erbracht werden. "Daher geht ein großes Dankeschön an euch, dass ihr euch zum Wohle aller engagiert."

Eck ging auch auf den Integrationspreis ein, den die Feuerwehr von der Regierung von Oberfranken erhalten hat. "Damit wird eure erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der Integration von Migranten in unsere Gesellschaft ausgezeichnet." Die vielen jugendlichen Feuerwehrler rief er dazu auf, sich weiterhin ehrenamtlich zu einzusetzen.

Besondere Anerkennung zollt der Staatssekretär den Unternehmen, die die Feuerwehrleute für Lehrgänge oder Einsätze von der Arbeit freistellen. Damit unterstützten sie die Gesellschaft auf hervorragende Weise. "Deshalb hat der bayerische Innenminister beim Blaulichtempfang in Kelheim Arbeitgeber wie die Gelo aus Weißenstadt oder die Hirsch KG aus Marktredwitz-Haag mit der Auszeichnung ,Ehrenamtsfreundlicher Betrieb - gemeinsam für mehr Sicherheit’ gewürdigt." Eck erhielt tosenden Beifall. Er sprach sich auch dafür aus, die Grenzen zwischen Ober- Mittel- und Unterfranken zu vergessen: "Dann ist Franken ein starker Bezirk, der sich vor Oberbayern nicht verstecken muss."

Ein gut gelaunter Karl-Willi Beck sagte: "Jeder braucht irgendwann mal die Feuerwehr!" Als Wunsiedler könne man sich auf die Wehr verlassen. Gute Ausbildung, Technik und Kameradschaft seien die wichtigsten Aspekte bei der Feuerwehr, damit sei sie bei Brand- und anderen Rettungseinsätzen erfolgreich. Das Geschenk der Stadt zum Jubiläum sei die große Drehleiter, die Wunsiedel gemeinsam mit der Stadt Marktredwitz beschaffe.

Landtagsabgeordneter Martin Schöffel sagte: "Ohne den Einsatz von Staatssekretär Eck wäre der Freistaat die Sanierung der Burg Hohenberg nicht angegangen." Sein Dank ging auch an Bürgermeister Beck für seinen Einsatz für die Feuerwehr. "Respekt zolle ich allen aktiven und ehemaligen Feuerwehrleuten und ihren Kommandanten Walter Morgner, Richard Barthmann und Florian Barthmann."

Kreisbrandrat Wieland Schletz stärkte den Feuerwehrleuten den Rücken: Vermehrt gebe es Stimmen in der Gesellschaft, die ein überzogenes Anspruchsdenken an den Tag legten. Trotzdem genieße die Feuerwehr zu Recht hohes Ansehen in der Bevölkerung, sie sei schließlich rund um die Uhr zu Einsätzen bereit. "Danke auch an eure Familien, die immer wieder auf euch verzichten müssen!"

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