Wunsiedel Der großen Politik auf der Spur

Sebastian Lesnák (links) und einige andere Teilnehmer am "Planspiel Zukunftsdialog" trafen im Bundestag viel Polit-Prominenz, unter anderem SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier (Dritter von links). Foto: pr

Sebastian Lesnák erlebt beim Planspiel der SPD im Bundestag, wie der Tag der Abgeordneten verläuft. Er erlebt stressige Sitzungen und trifft auf Polit-Promis.

 
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Berlin/Tröstau - "Die Tage in Berlin waren eine ganz tolle Erfahrung", schwärmt Sebastian Lesnák. Da ist er erst kürzlich aus der Landeshauptstadt zurückgekommen, genauer noch aus dem Bundestag. Dort verbrachte der Vorsitzende der Jusos Fichtelgebirge vier Tage im laufenden Polit-Betrieb und konnte sich ein genaues Bild von der Arbeit der Abgeordneten machen. "Ich war quasi vier Tage lang Petra Ernstberger", sagt der junge Mann scherzend.

Anlass war das "Planspiel Zukunftsdialog 2013" der SPD-Bundestagsfraktion. Zum zweiten Mal haben die Sozialdemokraten rund 150 Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, junge Wehr- und Freiwilligen-Dienstleistende und Studierende aus ganz Deutschland eingeladen, in die Rolle eines Abgeordneten zu schlüpfen. Ziel der Aktion war es, den Teilnehmern hautnah zu zeigen, wie Politik funktioniert und wie eine Fraktion im deutschen Bundestag arbeitet: Wie läuft eine Fraktionssitzung ab, wie entsteht ein Antrag in einer Arbeitsgruppe, wie kann ich meine Positionen in der Fraktion durchsetzen? Antworten auf diese Fragen konnten die Teilnehmer finden - und jede Menge bekannter Gesichter obendrein.

"Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse hat uns empfangen", berichtet Sebastian Lesnák, der in den wenigen Tagen in Berlin auch Bekanntschaft mit Fraktionsvorsitzendem Frank-Walter Steinmeier, dem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und dem Vorsitzenden der Bayern-SPD, Florian Pronold, machen konnte. Dabei war der Tröstauer tatsächlich zum Arbeiten in den Bundestag gekommen: Die Teilnehmer diskutierten in sechs Arbeitsgruppen und erstellten dort wie die echten Bundestagsabgeordneten Anträge, die von den übrigen Teilnehmern beschlossen werden mussten und danach in die reale Politik einfließen sollen.

"Die sechs Arbeitsgemeinschaften waren nach dem Vorbild der echten Fraktion aufgebaut", erklärt Sebastian Lesnák. Er selbst nahm an der AG Integration teil, andere Gruppen befassten sich mit den Themen "Demokratie", "Rechtsextremismus", "Familie, Senioren, Frauen und Jugend", "Bildung und Forschung" sowie "Arbeit und Soziales".

In Sebastians AG beschlossen die Teilnehmer einen Antrag, den Religions- und Ethikunterricht neu zu strukturieren, Bildung dürfe nicht mehr Landes-, sondern müsse Bundessache sein. Außerdem verlangten die 15 Teilnehmer einen Kita-Platz für jedes Kind, um schon früh Vorurteile abzubauen, begleitend hätten sie gerne eine Medienkampagne gegen Vorurteile gesehen.

"Das Planspiel sollte zeigen, wie die Arbeit eines Abgeordneten aussieht, und ich muss sagen, das war echt hart", meint Sebastian Lesnák. "Was die zu tun haben, wird wirklich im Allgemeinen unterschätzt." tami

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