Wunsiedel Erkenntnisse sprechen gegen atomares Endlager

Das Weißenstädter Bohrloch ist eine regelrechte Fundgrube für Wissenschaftler aus ganz Deutschland.

 
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Weißenstadt - Der leitende Ingenieur, Manfred Piewak, geht davon aus, dass die Forscher eine Reihe von Erkenntnissen gewinnen werden.

Die wohl für die gesamte Region bedeutendste ist laut der am Freitag in Weißenstadt versammelten Expertenrunde, "dass das Fichtelgebirge als atomares Endlager eindeutig ungeeignet ist", wie Stephan Gesell sagte, der die Bohrung veranlasst hat. Bisher war in der Fachwelt davon ausgegangen worden, dass das unterirdische Granitgebirge des Fichtelgebirges keine Klüfte und Wassereinschlüsse aufweist.

Die Bohrung nach Thermalwasser, die mittlerweile auf einer Tiefe von 1158 Meter angelangt ist, hat allerdings genau das Gegenteil bewiesen. "Wir sind sogar auf enorm viele Störungen und Klüfte im Gestein gestoßen. Der Granit ist an vielen Stellen mit Wassereinschlüssen von großem Ausmaß durchzogen", fasst Piewak die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen zusammen.

Es gibt aber noch viele weitere wissenschaftlich bedeutende Erkenntnisse der Bohrung. "Die sind sicherlich für Laien wenig spektakulär, aber für die Fachwelt sehr wohl", sagt Piewak und nennt zum Beispiel Untersuchungen der Tektur des Fichtelgebirges.

In dieser Woche haben Wissenschaftler des Leibnitz-Instituts Hannover das Bohrloch vermessen. Auch die Universität Bayreuth und das Landesamt für Umwelt interessieren sich für die Bohrung.

Piewak glaubt, dass sich auch einige Doktorarbeiten mit dem unter Weißenstadt liegenden Granitgebirge befassen werden.

"Ich bin stolz darauf, dass ein Privatunternehmen zu all den Erkenntnissen beiträgt", sagte Gesell, und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel bezeichnete die Ergebnisse als einen Meilenstein für die zukunftsweisende neue Therme. M. Bäu.

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