Am Straßenrand und an gefährlichen Kurven, an Laternenpfählen und Zäunen haben sie sich in den Wintermonaten breit gemacht: Die Konterfeis der Wahlkämpfer blinken einem allerorten entgegen, mal breit lächelnd, mal Seriosität versprühend, mal siegessicher. Ein Wunder, dass da nicht etliche Autofahrer vor Schreck im Graben gelandet sind. Nicht jeder denkt an so was, wenn man nur mal schnell schauen will, ob von rechts auch nichts kommt. Nun könnte man beinahe glauben, dass Marktredwitz noch einen Oberbürgermeisterkandidaten hat. Fahren Sie mal zwischen Kultcafé und Neuem Rathaus bergab, dann sehen Sie es auch: Ein Herr „Ali Baba“ wirbt da mit einem Plakatständer für sich. Nun, warum auch nicht? War das nicht der mit den vierzig Räubern? Der unbedarfte Jüngling, der zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort war? Oder ist das etwa das orientalische Äquivalent zu den russischsprachigen Plakaten, die Marktredwitz bereichern? Ganz schön einfallsreich von dem Besitzer eines Imbissstands gegenüber! ug