Dem Arzberger Gemeindereferenten Ulrich Frey ist die laufende Debatte zu hitzig - auf allen Seiten. So habe er sich über die heftige Reaktion des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, auf die Aussage von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gewundert. Leutheusser-Schnarrenberger hatte gesagt, die katholische Kirche erwecke bislang nicht den Eindruck, dass sie auch nur bei Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs von Kindern mit den Strafverfolgungsbehörden konstruktiv zusammenarbeiten wollte. Die Ministerin, so Frey, habe ja damit nur eine persönliche Einschätzung abgegeben. "Gottseidank haben wir heute eine andere Situation als in meiner Kindheit. Die Leute schauen heute genau hin, wenn in der Kirche etwas nicht passt", sagt er. Und fügt ein Aber hinzu: "Aber niemand ist von vorneherein verurteilt." Freys Wunsch: Man müsse etwas sagen, um einer Sache einen Dienst zu leisten und nicht um etwas oder jemanden fertig zu machen. In der aktuellen Diskussion um die Missbrauchsfälle müsse das vordringlichste Ziel sein, den Menschen, die so etwas Schlimmes erlebt haben, zu helfen. zys/ts