Wunsiedel Wunsiedel: Zehn-Millionen-Projekt im Sechsämtergebäude

In Wunsiedel will Investor Tom Höder aus Bad Tölz eine Industriebrache entwickeln. Hochwertige Wohnungen und Gewerbeflächen sollen auf dem Vetter-Gelände entstehen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wunsiedel - Ein modern gestalteter Neubau soll die Attraktivität der Wunsiedler Innenstadt steigern: Diese frohe Botschaft verkündeten am Montagnachmittag bei einer Pressekonferenz Bürgermeister Nicolas Lahovnik und Investor Tom Höder aus Bad Tölz. Im leer stehenden Sechsämter-Gebäude sollen für rund zehn Millionen Euro hochwertige Wohnungen entstehen. Die Grundzüge des Industriebaus will Höder, Geschäftsführer des Isarwinkel Bau-Services in Bad Tölz, im Wesentlichen erhalten. Baubeginn sei im Frühjahr, erklärte der Investor, der auch in Weißenstadt baut, am Montag im Rathaus Wunsiedel.

Wo einst der Sechsämtertropfen gebrannt und abgefüllt wurde, wird hochwertiger Wohnraum entstehen. Die massive Grundsubstanz des Stadtbild-prägenden Baus soll in seinen Grundzügen erhalten bleiben, künftig aber mit viel Glas moderne Wohnungen beherbergen.

Wunsiedels Bürgermeister Lahovnik sprach von einem wichtigen Projekt für die Festspielstadt. Der frühere Wirtschaftsförderer der Stadt Weiden hat den Investor selbst an Land gezogen. Bei einem Termin sei man ins Gespräch gekommen. "Das ist der richtige Mann für das Projekt - eines der wichtigsten in der Wunsiedler Innenstadt", betonte Lahovnik.

Das Vetter-Areal, auf dem früher der Kräuterlikör hergestellt worden sei, gehöre zu den größten Leerständen der Stadt, erklärte der Bürgermeister. Der Investor habe das Grundstück samt Gebäude bereits gekauft.

Besonders lobte Lahovnik, dass der Investor die Grundzüge des Baus nutzen möchte. Zwar werde das Gebäude entkernt und mit einer modernen Fassade mit großen Fenstern versehen. Die Grundmauern sollten stehen bleiben.

Lahovnik unterstrich die Seriösität des Investors, der in Weißenstadt gerade 40 neue Wohnungen im Baugebiet Lederer errichte. Tom Höder erklärte, die Verbindung sei über die Raiffeisenbank Gefrees-Weißenstadt entstanden. Das Sechsämter-Gebäude habe einen gewissen Charme, der ihm gefalle, fuhr er fort. Die Verhandlungen mit den Banken liefen. Nach dem Winter sollen die Bauarbeiten beginnen.

Der Bedarf an hochwertigen Wohnungen - sie sollen allesamt vermietet und nicht verkauft werden - sei absolut gegeben, betonte der Bürgermeister. Es gebe etliche Nachfragen nach Wohnraum bei der Stadtverwaltung. "Der Investor trifft den Nerv der Zeit."

Die genaue Zahl der Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern steht laut Höder noch nicht fest. Die kleinsten sollten mindestens 55 Quadratmeter groß sein, zur Hälfte handle es sich um sozialen Wohnungsbau. Große Dachterrassen mit Blick über Wunsiedels sollen künftigen Mietern Wohnqualität bieten. Auch an Parkplätze sei im Inneren des Grundstücks gedacht.

Autor

Bilder