Selb Aus Selb nach Selb

Weiter im Selber Trikot - nur für einen anderen Verein spielt künftig Waldemar Schneider (rechts). Sein Trainer Mohammad "Mo" Tamo freut sich schon auf seinen neuen Mann. Foto: Verein

Waldemar Schneider verlässt Kickers Selb, bleibt aber in seiner Heimatstadt. Er wechselt in die Kreisliga zur SpVgg Selb 13.

 
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Selb - Er zählt(e) zu den größten Talenten der Region: Waldemar Schneider spielte bereits bei der SpVgg Bayern Hof in der Regionalliga, mit Kickers Selb zuletzt um die Landesliga-Spitze. Nun wechselt er in die Kreisliga zur SpVgg Selb 13. Dies bestätigte der Verein von der Weißenbacher Straße am Dienstag. "Für uns ist das ein Riesen-Geschenk", sagte Dreizehner-Coach Mohammed "Mo" Tamo. "Jeder Verein wünscht sich einen Spieler wie Waldemar in seiner Mannschaft." Sein neuer Mann verfüge nicht nur über viel (höherklassige) Erfahrung, sondern auch über fußballerische Qualitäten.

Tamo muss das ganz genau wissen, spielte er doch mit Schneider gemeinsam in Röslau. "Wir hatten ein tolles Jahr zusammen in Röslau", sagt er. Aus den gemeinsamen Erlebnissen auf dem Platz ist eine Freundschaft gewachsen. "Wir schätzen uns sehr", sagt Tamo. Und nachdem Schneiders Engagement bei Kickers Selb alles andere als geräuschlos endete, sprach Tamo seinen früheren Weggefährten wieder an. Es war anscheinend der richtige Zeitpunkt. "Ich möchte in Zukunft etwas kürzer treten", sagt der 29-jährige Schneider. Von daheim aus habe er es nicht weit zum Sportplatz. "Auch den Verein mal von einer anderen Perspektive kennenzulernen, wird sicherlich etwas anderes sein", sagt er.

Allerdings - und das bringen die Wechselregularien derzeit mit sich - muss Schneider vorerst den Verein nur als Trainingsgast kennenlernen. Sein Spielrecht besitzt er erst ab dem Jahr 2021, weil er eine viermonatige Sperre absitzen muss, da ihm Kickers Selb keine Freigabe erteilt. "Bis dahin wird er nur trainieren, noch nicht spielen", sagt sein neuer Trainer. Danach spielt er - mindestens - bis Ende der Saison 2021/22 für die Dreizehner. "Ich werde mich fit halten und ganz normal mittrainieren", sagt Schneider.

Und das hat er bereits am Dienstagabend getan, als Tamo sein Team zum ersten Training nach der Corona-Pause auf den Platz rief. Natürlich mit dem neuen Mann. "Wir haben einen sehr breiten Kader mit vielen ehrgeizigen Jungs", sagt Tamo. "Wir müssen die Rückkehr nun genießen und schätzen lernen, was es bedeutet, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen." Dabei soll es auch trotz der langen Pause fußballerisch eine Entwicklung beim Süd-Kreisligisten geben. Tamo sieht dabei seinen neuen Mann als zentrale Figur in einem jungen Team. "Er ist Gold wert für die Entwicklung unserer vielen jungen Talente."

Spieler, die er größtenteils auch persönlich kennt - und dabei auch in ihrer Entwicklung unterstützen soll. "Er soll meine Denkweise weitertragen", sagt Tamo. "Er ist unser Lenker und Denker." Worte, die auch ein Indiz dafür sind, dass er den Allrounder eher in einer Position im Kreativbereich sieht, weniger in der Defensive. "Er kann alle Positionen spielen, ich werde ihn aber dort einsetzen, wo er für uns am effektivsten ist", so Tamo weiter.

Steigen damit aber auch die Ansprüche und Ziele für die Dreizehner? "Unser Ziel bleibt es, unter die ersten fünf zu kommen", so der SV-Coach. Und mit Schneider in der neuen Saison? "Diese Frage stellen wir uns dann nächstes Jahr", sagt Tamo. Auch Schneider gibt sich betont diplomatisch, wenn es um die künftigen Ziele geht: "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen und das ein oder andere weitergeben, um eine Basis für die Zukunft zu schaffen. Alles weitere wird sich dann auf dem Platz zeigen."

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