Pitztal/Naila Die ersten Meter nur mit Maske

Die ersten Meter des Pitz Alpine Glacier Trails waren sehr beschwerlich - nicht nur der Hitze, sondern vor allem des Mund-Nasen-Schutzes wegen. Foto: Privat

Laufwettkämpfe in Deutschland oder Bayern sind derzeit kaum denkbar. In Österreich finden seit August wieder Laufevents statt - auf Basis eines strikten Hygiene- und Sicherheitskonzepts.

 
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Pitztal/Naila - Laufsportler messen sich derzeit in virtuellen Läufen digital mit anderen. Dabei zahlt man sogar Startgebühr, kann sich seine Startnummer und später auch die Urkunde daheim ausdrucken, ab und an wird sogar eine Finisher-Medaille zugeschickt. Fast wie bei einem richtigen Event, aber eben nur fast. Zwei Läufer vom Crazy Runners Team Frankenwald - "Teamchef" Markus Franz und Georg Knorr - wollten nun aber mal wieder richtig laufen, mit und gegen andere und vielleicht sogar angetrieben von Fans an der Strecke.

Das ging. Nicht in Deutschland, aber in Österreich. Im Tiroler Pitztal reihten sich die beiden Frankenwälder in die Teilnehmer des Pitz Alpine Glacier Trails ein. Weit über 400 Trailläufer gingen hier an den Start. Der Veranstalter hatten dabei ein umfangreiches Hygienekonzept aufgestellt - und setzte dies auch mustergültig um. So war der Start nur für eine limitierte Anzahl von Teilnehmern möglich. Das Betreten des Veranstaltungsgeländes war nur nach vorheriger Registrierung via Ausweis erlaubt. Mund-Nasen-Schutz und Abstandsgebote waren dort ebenso einzuhalten. Jede Laufstrecke hatte eigene Anmelde- und Startkorridore, ebenso wurden die Startzeiten der Strecken versetzt festgelegt. Der Start selbst erfolgte in kleinen Gruppenblöcken. Und: Die ersten Meter mussten mit Mund-Nasen-Schutz unter die Füße genommen werden. Erst auf der Strecke durfte die Maske abgenommen werden. Die Läufer wurden zudem dazu angehalten, bei Überholvorgängen auf ausreichend Sicherheitsabstand zu achten. An den Verpflegungspunkten hatte jeder vor dem Betreten die Hände zu desinfizieren und den Mundschutz aufzusetzen, die Ausgabe der Verpflegung erfolgte durch Helfer in selbst mitgebrachte Gefäße - sehr ungewohnt, da man sich sonst ja die gewünschten Snacks selbst aus den großen Schüsseln herauspicken konnte.

Auf der Strecke jedoch war uneingeschränkter Laufgenuss möglich, bei bestem Wetter und beeindruckender Aussicht auf die umliegenden schneebedeckten Berggipfel und Gletscher. Die hochalpinen Wege und Pfade verlangten den Frankenwald-Läufern einiges ab, da das bisherige Lauftraining nur Frankenwald-Pfade beinhaltet hatte. Georg Knorr startete auf der 60-Kilometer-Strecke, Markus Franz nahm sich die 30-Kilometer-Runde vor. Während Knorr vorzeitig aussteigen musste, kam Franz, der in der Startgruppe "Genussläufer" unterwegs war, nach knapp unter sechs Stunden ins Ziel. Etwa 1600 Höhenmeter hatte er auf seiner Runde zu bewältigen.

Aufgrund der Hygieneauflagen entfiel das traditionelle Umhängen der Finisher-Medaille, und auch die Fans durften nur außerhalb des Veranstaltungsgeländes mit gebührendem Abstand den Zieleinlauf mitfeiern. Dennoch: Alles in allem war es für die beiden Frankenwälder ein tolles Erlebnis mal wieder live bei einem Trail-Event am Start gewesen zu sein. red

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