Helmbrechts Piloten trotzen dem Gewitter

Nach bestandener Prüfung (von links): Prüfer Frank Kurtz, der 17-jährige Pilot Hendrik Virow aus Oberkotzau, sowie die beiden frischgebackenen Fluglehrer Serena Triebel, Selb, und Christian Ried, Selbitz. Foto: Verein

Nach dem Aufstieg 2019 in die zweite Segelflug-Bundesliga kämpft das Segelflugzentrum (SFZ) Ottengrüner Heide wieder erfolgreich um Punkte. Und es gibt einen weiteren Grund zur Freude.

 
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Helmbrechts - Lange Zeit war es still auf der Ottengrüner Heide. Denn auch das Segelflugzentrum war von den Corona-Schließungen betroffen. Erst seit gut sechs Wochen dürfen die Piloten ihrem Hobby wieder nachgehen.

Auf Grund der Beschränkungen startete auch die zweite Segelflug-Bundesliga mit Verzögerung. Die Organisatoren verkürzten die sonst 19 Runden dauernde Saison auf nur 13 Runden. In den ersten 4 Runden konnte das SFZ sich im Mittelfeld platzieren. Vergangenes Wochenende bestritten die Flieger erst Runde 5 und holten dort mit dem 13. Rang weitere acht Punkte.

Die lange Pause führte aber keineswegs zu einem Motivationstief - ganz im Gegenteil: Mit großem Engagement waren die Sportpiloten trotz der Gewitter am Samstag wieder in der Luft. Und das mit vollem Erfolg.

Vom Flugplatz bei Helmbrechts aus starteten die Piloten Hanns-Günther Bauer, Klaus Gareiß, Andreas Görmer und Claus Triebel trotz der nahenden Gewitter zu ihren Flügen. Auf den bis zu 200 Kilometer langen Strecken ging es für die Sportler an den Gewittern vorbei bis nach Bamberg. Der Heimweg gestaltete sich durch erste Schauer direkt über Helmbrechts als besonders knifflig. "Es schien, als würden die Gewitter uns einkesseln. Und ich befürchtete schon, nicht mehr nach Hause zu kommen", schilderte Görmer die etwas kritische Lage.

Doch alle vier hatten Glück. In letzter Sekunde vor dem Eintreffen des Unwetters schafften sie es, zum Heimatflugplatz zurückzukehren und sicher zu landen.

Durch diesen Einsatz hielt das SFZ seinen hart erkämpften Platz im Mittelfeld der Tabelle. Die Piloten aus Frankenwald und Fichtelgebirge erreichten mit dem 13. Rundenplatz weitere acht Punkte für dieses Wochenende. Somit liegt das SFZ derzeit auf Platz 15 von 30 teilnehmenden Vereinen.

"Nach unserem Aufstieg in die zweite Bundesliga vergangenes Jahr hätte ich es nie für möglich gehalten, dass wir nach so kurzer Zeit auf so einem derart guten Rang liegen", berichtet Sportleiter Bauer stolz. Bereits vor zwei Wochen haben die Piloten des SFZ ihr volles Potenzial bewiesen und einen Rundensieg gegen ihre 29 Konkurrenten eingefahren.

Doch das war nicht alles an diesem erfolgreichen Wochenende. Am Sonntag legte der erst 17-jährige Hendirk Virow seine Lizenzprüfung ab. Der Schüler aus Oberkotzau bestand mit Bravour diese letzte Hürde auf dem Weg zum Piloten. Ab nächster Woche wird er das SFZ als Scheininhaber beim Kampf um die Punkte in der 2. Segelflugbundesliga unterstützen.

Damit nicht genug. Das SFZ kann sich seit diesem Wochenende über zwei frischgebackene Fluglehrer freuen. Serena Triebel (26) aus Selb und Christian Riedl (23) aus Selbitz dürfen ab jetzt das Fluglehrerteam bei der Ausbildung unterstützen. "Zwei so junge Fluglehrer sind eine Besonderheit. Umso mehr freue ich mich, sie im Team der Fluglehrer unseres Bezirks begrüßen zu dürfen", lobt Prüfer Frank Kurtz vom Luftamt Nordbayern.

Die beiden neuen Fluglehrer freuen sich darauf, beim anstehenden Schnupperkurs in der zweiten Augustwoche mitzuwirken. Interessenten haben die Möglichkeit, eine Woche lang, in das Leben als Pilot hineinzuschnuppern. Bereits Jugendliche ab 14 Jahren können daran teilnehmen und mit Hilfe der neuen und alten Fluglehrer das Fliegen erlernen. C. R.

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