Selb Der elfte Stürmer im Selber Trikot

Steven Deeg jubelt nach einem Tor. Foto: Mario Wiedel

Der Deutsch-Kandier Steven Deeg verstärkt die VER-Offensive. Der 27-Jährige ging zuletzt in Memmingen auf Torejagd.

 
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Selb - Die Nordamerika-Fraktion im Dress des Eishockey-Oberligisten VER Selb wächst. Mit Steven Deeg haben die VER-Verantwortlichen einen torgefährlichen Deutsch-Kanadier verpflichtet. Er ist damit der elfte Stürmer für die neue Saison 2020/2021 in der Oberliga Süd. Im vergangenen Winter stand der 27-Jährige noch für den Ligakonkurrenten Memmingen Indians auf dem Eis.

Der Selber Trainer Herbert Hohenberger freut sich auf Deeg und die Verstärkung in der Offensive. Schließlich hatte er seine Marschroute vorab klar definiert: "Wir wollen künftig mit vier Reihen spielen." Mit der Verpflichtung des 1,83 Meter großen und 84 Kilogramm schweren Vollblutstürmers - in 19 Partien für Memmingen erzielte er zehn Tore und legte für sechs weitere auf - lassen die VER-Verantwortlichen nun auch Taten folgen. Ein positiver Nebenaspekt ist zudem, dass Deeg im Besitz eines deutschen Passes ist und so nicht unter das Ausländerkontingent fällt. Er unterschrieb einen Einjahresvertrag bis zum Ende der Saison 2020/2021.

Selb ist für den 27-jährigen Deeg nach Memmingen und Duisburg erst die dritte Station in Deutschland. Die meiste Zeit verbrachte der VER-Neuzugang in kanadischen Ligen. Vor zwei Jahren erst wechselte Deeg nach Europa - zum EV Duisburg in die Oberliga Nord. "2018/2019 war mein erstes Jahr als Profi in Deutschland. Ich habe im Frühjahr 2018 meinen Universitätsabschluss erfolgreich abgelegt und entschloss mich im Herbst 2018, Eishockey professionell zu betreiben. In Duisburg fand ich dafür die besten Voraussetzungen." Der Einstand von Deeg bei den Füchsen in Duisburg verlief überaus gut: Neben 16 Toren und 24 Vorlagen in 38 Pflichtspielen punktete der sympathische Junge aus dem Mutterland des Eishockeys auch bei den Fans. Danach überzeugte der Rechtsschütze auch bei den Memmingen Indians.

Vor seinem Deutschland-Debüt in Duisburg war Deeg nur eine deutsche Stadt vom Namen her bekannt: Auerbach, ein Ortsteil der Gemeinde Karlsbad im Landkreis Karlsruhe. "Mein Vater ist Deutscher, in Auerbach haben wir Verwandtschaft, zu der wir noch guten Kontakt pflegen", erzählt er, der 2017 in seinem letzten Studienjahr den deutschen Pass erhielt.

Deeg erblickte in der kanadischen Stadt Ajax, etwa 37 Kilometer nordöstlich von Toronto das Licht der Welt. In der knapp 110.000 Einwohner großen Stadt am Ontario-See in der Provinz Ontario wuchs er zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder auf. Einer, der ebenfalls aus Ajax stammt, mit dem er in Memmingen spielte und der nun auch beim VER Teamkollege sein wird, ist Brad Snetsinger. Deeg: "Wir lernten uns erst in Memmingen kennen und sind seitdem gute Freunde. Toll, dass wir nun auch in Selb gemeinsam in einem Team stehen dürfen."

Noch befindet sich Deeg in Kanada, Anfang September erst will er nach Deutschland kommen. Im Gepäck auf jeden Fall viel Ehrgeiz: "Ich hasse es, zu verlieren, möchte immer das Beste für das Team geben, und ich denke, wir haben diese Saison eine durchaus gute Mannschaft, mit der einiges möglich ist. Ich will mit meiner Erfahrung einen Teil zum Ganzen beitragen." red

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