VER Selb Schwarzbau schafft es mit Müh' und Not durch Bauausschuss

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Die VIP-Hütte des VER Selb darf stehen bleiben. Foto: Florian Miedl

Das Selber Gremium ist sich einig: Der VER braucht die VIP-Hütte. Nur das Vorgehen des Vereins gefällt nicht jedem.

 
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Selb - Die nachträgliche Genehmigung der VIP-Hütte des VER Selb ist Thema in der jüngsten Sitzung des Selber Bauausschusses gewesen. Wer aber dachte, das Gremium würde den Schwarzbau des Vereins kommentarlos durchwinken, der sah sich getäuscht.

Zwar erkannten alle Räte die Notwendigkeit der VIP-Hütte an, doch gerade fünf der neun Ausschussmitglieder drückten angesichts des Schwarzbaus die Augen zu. Die anderen vier hatten Probleme damit, der Skihütte ihre Zustimmung zu erteilen. Weder Brandschutz noch Standsicherheit seien geprüft. Abgesehen davon stieß den Kritikern das Vorgehen des Vereins sauer auf. Der VER hatte die 10 mal 18 Meter große, eingeschossige Hütte ohne Genehmigung aufgestellt. Hintergrund sei, während des Stadionumbaus den VIP-Bereich auslagern zu können, erklärte Bauamtsleiter Helmut Resch. Grundsätzlich bedürfe der Bau allerdings einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans. Dazu komme, dass die Hütte auf einer Fläche errichtet wurde, die für den Bau einer Rollschuhbahn vorgesehen ist.

"Weil die Hütte aber nur drei Jahre stehen soll, ist eine Befreiung noch vertretbar", sagte Resch. Er stellte aber auch fest, dass bei dem Sonderbau insbesondere Standsicherheit und Brandschutz umfassend zu prüfen seien. "Hier liegen noch keine aussagefähigen Nachweise vor", erklärte der Bauamtsleiter.

"Wie sollen wir über den Bau entscheiden, wenn die Gutachten fehlen?", fragte Roland Graf. Und Erwin Benker erinnerte an Garagen in der Wittelsbacher Straße, die im Nachhinein nicht genehmigungsfähig waren. Die Stadt müsse alle Bauherren gleich behandeln. Helmut Resch sagte dazu, dass die Garagen im Gegensatz zur VIP-Hütte keine temporären Bauwerke seien. Es gehe hier auch nicht um eine Genehmigung, sondern nur um eine planungsrechtliche Zustimmung. Über die Statik etwa habe die Landesgewerbeanstalt zu entscheiden. So könne über die Genehmigung der Hütte erst nach der bauordnungsrechtlichen Prüfung entschieden werden.

"Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen", sagte Roland Schneider. "Wir reden über Brandschutz und das Ding ist bereits in Betrieb." Er erwarte vom Vorstand des VER ein klärendes Gespräch. "Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, da muss man auch mal den harten Weg gehen", sagte er. Deutlicher wurde Rudolf Kirschneck: "Die führen uns am Nasenring durch die Manege." Stadträte, die nicht so entscheiden würden, wie es dem Verein gefalle, liefen Gefahr, bei den Eishockeyspielen auf Bannern verunglimpft zu werden. Kirschneck erinnerte daran, dass sich Fans unangemessen in eine Stadtratssitzung eingemischt hätten - auf Aufforderung von Vorstand Thomas Manzei.

"Der Fehler liegt hier sicher nicht bei der Stadt Selb", stellte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch klar. Dass das Vorgehen nicht in Ordnung ist, habe er den Verantwortlichen deutlich gemacht. "Wer sich nicht an Regeln hält, der muss eben verwarnt werden", sagte Pötzsch. Sonst jedoch sei die Zusammenarbeit mit dem VER immer gut gewesen, was die Planungen zum Umbau der Eishalle betraf. "Diese Sache ist dem aber nicht förderlich", zog der Oberbürgermeister sein Fazit.

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