Rehau - Die Verbindung zwischen der Stadt Rehau und Filmemacher Wim Wenders springt nicht direkt ins Auge. Der 69-Jährige, der unter anderem für Filme wie "Der Himmel über Berlin" oder "Buena Vista Social Club" hinter der Kamera saß, stattete der Stadt gestern auf dem Weg zu den Hofer Filmtagen einen Besuch ab, um sich ins goldene Buch der Stadt einzutragen. Wenig später würde ihm der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham in Hof den "Hans-Vogt-Preis" überreichen. Hans Vogt, Miterfinder des Tonfilms, wurde 1890 in Wurlitz geboren. Doch das ist nur die eine Verbindung zwischen der "Perle der Region" und dem Regisseur von Weltrang. Gestern, zu Beginn der Stadtratssitzung, schuf Wim Wenders mit einer Anekdote eine weitere. Er erzählte vom Film "Im Lauf der Zeit", den er 1976 entlang der innerdeutschen Grenze gedreht hatte. "Dieser Film beginnt mit einer dokumentarischen Szene und mit einem fränkischen Kinobesitzer, der sich an die fürchterliche Plackerei erinnert, als man Ton und Film noch synchron zum Laufen bringen musste. Damals gab es den Ton noch auf Schallplatte", sagte Wenders. Mit dieser Plackerei hatte es dann, zur Freude jenes Kinobesitzers, ein Ende, als 1922 das Lichtton-Verfahren von Hans Vogt erfunden wurde. "Das erklärt etwas meine kuriose Beziehung zu der ganzen Sache", sagte Wenders. Übrigens verdrängte Vogt mit der sensationellen Erfindung einen weiteren Wurlitzer vom Markt, nämlich die in die USA ausgewanderte Familie Wurlitzer, die die bis dahin gängige Kino-Orgel abgelöst hatte.