Schon seit fünf Jahren etwa setzt Otto Reul auf Solarenergie. Kleine Anlagen hat der Marktredwitzer auf seinem Garagendach, auf dem Gartenhaus und natürlich auf dem Hausdach installiert. Auf einer Grafik führt der Rentner vor, dass morgens zwischen 6 und 6.30 Uhr die Spitze des Energieverbrauchs gemessen wird. "Da macht die Erna Kaffee und bereitet das Frühstück vor." Da gehen natürlich Radio, Lichter und die Kaffeemaschine an. Reuls größter Energiefresser ist der Elektro-Ofen, verdeutlicht er auf seiner Skizze. Waschmaschine und Geschirrspüler würden mit Warmwasser aus seinem Pufferspeicher - "da beziehen wir auch unser Duschwasser" - versorgt.
Nachahmern empfiehlt der Tüftler, zuerst einmal das Haus komplett zu isolieren. Erst wenn Fenster, Mauern und Dach perfekt isoliert sind, lohne es sich, in so einen Energiespeicher zu investieren.
Sieben Zähler laufen in dem großen Kasten unten in Reuls Keller. "Das, was ich hier an Versorgungseinrichtungen habe, würde auch locker für ein 300 Quadratmeter großes Haus reichen", betont er. Mit einer Investition von unter 20 000 Euro komme man auch aus, versichert er. Strombetriebenen Wärmepumpen erteilt er eine Absage: "Da bin ich ja sonst wieder abhängig vom Strom." Aber allen Häuslebauern empfiehlt er wärmstens ein kleines Blockkraftwerk oder eine gasbetriebene Wärmepumpe und eine Solaranlage.
Otto Reuls größtes Anliegen ist ein "erneuerbares Energie-Gesetz". Denn hochgradig ärgert den 72-Jährigen, "dass es so viele Befreiungen für die Industrie gibt". Jedes Jahr würden es mehr. "Das ist auch ein Grund für die ständig steigenden Strompreise, klagt er. "Wir wünschen sonnige Tage" habe die Eon die Briefe an ihn unterschrieben, erzählt Reul. "Ich glaube aber nicht, dass die das ernst meinen", sagt er augenzwinkernd. Und er hofft, dass es immer mehr Menschen gibt, die den Stromanbietern die rote Karte zeigen.
Ich speichere meinen Strom selbst, denn Eon verkauft ihn ein Haus weiter viel teurer. Weil immer mehr Firmen befreit werden, müssen wir mehr für den Strom zahlen. Rentner und Tüftler Otto Reul