Wunsiedel - "Quatsch." Archivar Wolfgang Daum hält die These des Bayreuther Historikers Professor Dr. Hermann Hiery für völlig überhoben. "Hier wird versucht, etwas hineinzuinterpretieren, was nicht der Realität entspricht." Was war geschehen? Hiery, Inhaber des Lehrstuhls für neueste Geschichte an der Universität Bayreuth hält den "Fall Karl Sand" für eindeutig. In einem Interview mit der Frankenpost zur Diskussion des Hofer Stadtrats zur Aberkennung der Ehrenbürgerwürde des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg hat Hiery auch Karl Sand ins Spiel gebracht. Er sagte: "Doch es gibt auch eindeutigere Fälle. Karl Sand, der in Wunsiedel geborene Burschenschaftler, hat 1819 den Schriftsteller August von Kotzebue erstochen, vor den Augen der Familie. Sand war kein Freiheitskämpfer, sondern ein Mörder. Und noch heute gibt es in Wunsiedel eine Karl-Sand-Straße. Wunsiedel huldigt also einem Mörder - und das wird in keiner Weise hinterfragt. Das darf nicht sein, das sehe ich sehr kritisch."