Harsdorf Harsdorf: Löwinger verärgert über Umweltschutzorganisation

Werner Reißaus

"Zu viel Nitrat im Brunnenwasser in der Region Kulmbach": Mit der Überschrift in den lokalen Medien stellte der Verein VSR-Gewässerschutz nach Meinung des BBV-Kreisobmannes Wilfried Löwinger die Bauern an den Pranger.

 
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Löwinger spricht sogar von einer "abenteuerlichen Pressemitteilung" der gemeinnützigen Umweltschutz-organisation, die sich seit fast 40 Jahren für den Schutz des Grund- und Oberflächenwasser vor Verunreinigungen engagiert.

Der Verein VSR-Gewässerschutz zeichnet, wie der BBV-Kreisobmann feststellt, ein Zerrbild der Landwirtschaft im Raum Kulmbach. "Dank vieler kooperativen Umweltschutzmaßnahmen leisten unsere Bauern bereits enorm viel für den Schutz unseres Wassers", sagt Wilfried Löwinger. Das zeigten auch aktuelle Zahlen: In Bayern hätten über 90 Prozent der geförderten Rohwassermenge sowie der untersuchten Trinkwassergewinnungsanlagen den Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat je Liter eingehalten. Der BBV-Kreisobmann weiter: "Es stellt sich außerdem die Frage, was private Brunnen mit dem Grenzwert der deutschen Trinkwasserverordnung zu tun haben. Wo befinden sich diese privat genutzten Brunnen im Raum Kulmbach überhaupt und wie erfolgt dort die Düngung der Böden?" Sehr oft befänden sich private Brunnen in einem Hausgarten in dem der Besitzer ohne Bodenuntersuchung einfach gekauften Kompost oder Mineraldünger verteilt und nicht weiß, wie seine Stickstoffwerte (Nitrat), Phosphat, Kali oder seine Kalkwerte (ph-Wert), sind.

In Deutschland gebe es einen sehr strengen Grenzwert für den Nitratgehalt in Trinkwasser und jeder Tropfen aus dem Wasserhahn hält diesen Grenzwert auch ein, sagt Löwinger. Allen verfügbaren Daten der Umweltbehörden zufolge ist der Nitratgehalt im bayerischen Grundwasser in den letzten Jahren rückläufig.

Der Verein VSR-Gewässerschutz erweckt laut Löwinger jedoch den Eindruck, dass sich die Situation verschlechtert. Der BBV-Kreisobmann erklärt: "Das ist schlicht falsch. Der Bayerische Bauernverband stellt sich jeder fair und sachlich geführten Debatte zur Weiterentwicklung der Arbeit auf den Feldern und im Stall. Entscheidend ist, dass Bauern dabei als Gesprächspartner ernst genommen werden und die Umsetzbarkeit gerade für bäuerliche Betriebe gewährleistet ist", sagt Löwinger.

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