Konnersreuth Generalvikar beschwört Gottvertrauen

Josef Rosner
Generalvikar Michael Fuchs ist überzeugt, dass sich die Kirche auch nicht von der Corona-Pandemie aufhalten lassen wird. Wichtig in dieser Zeit nannte er das Gottvertrauen, so wie es Therese Neumann vorgelebt habe. Foto: jr

Michael Fuchs gestaltet den Gottesdienst zum Resl-Gebetstag. Seit Langem führt erstmals wieder eine Prozession zum Grab.

 
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Konnersreuth - Zahlreiche Katholiken waren zum jüngsten Resl-Gebetstag nach Konnersreuth in die Pfarrkirche Sankt Laurentius gekommen. Hauptzelebrant und Prediger war Generalvikar Michael Fuchs aus Regensburg, der 2005 als Dekan den Antrag zur Seligsprechung an die Diözese einreichte. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Solistin Inge Härtl und Sebastian Greim an der Orgel umrahmt.

Gerne sei er gekommen, sagte Generalvikar Michael Fuchs: "Vor allem, weil wir wieder den Blick mehr auf die Kirche und den Glauben richten sollten, so wie es einst Therese Neumann vorbildlich gemacht hat. Gerade in dieser Zeit ist das Gottvertrauen wichtig. Wir können uns fest machen am Glauben und im Gebet." In seiner Predigt ging der Generalvikar auch auf die aktuelle Situation der Kirche ein. "Machen wir, was wirklich zählt, oder was gezählt wird, was in Zahlen und Ziffern auszudrücken ist?" Therese Neumann habe vorgelebt, was zählt: Jede Blume, jeder Vogel zähle im Plan Gottes. "Die Resl ist diesem Plan jeden Tag nachgegangen, hat im Kleinen das Große entdeckt. ,Achtsamkeit‘ nennt man das heute", sagte Fuchs. Resl habe erkannt, dass Gott den Menschen mit den vielen kleinen Dingen eine Freude bereiten möchte. "Vielleicht sind das die Steine, auf denen die Kirche gebaut ist", sagte der Generalvikar.

Es sei an jedem, Gott den Platz im Leben einzuräumen; sonst könne er nicht wirken. Michael Fuchs rief dazu auf, Gott wieder einen Raum zu geben. "Dort, wo wir beten können, ohne andere Nutzung des Raums, ohne Ablenkung und Zerstreuung. Nur Gott und wir." Kirchtürme seien wie ein Fingerzeig in den Himmel, in Dänemark oder in Italien. Doch Fuchs blieb realistisch. "Wir werden in den nächsten Jahren darüber nachdenken müssen, wie wir unsere Kirchen und Kapellen erhalten können." Würde die Zahl der Katholiken in 30 Jahren auf die Hälfte schrumpfen, so würden im selben Maße auch die Einnahmen zurückgehen. "Dann werden viele unserer Gotteshäuser von privaten Initiativen stark unterstützt werden müssen, oder sie werden nicht mehr sein oder keine Gotteshäuser mehr sein."

Trotz allem riet der Generalvikar, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. "Nicht schlechte Zahlen, nicht wacklige Wände, erst recht keine Corona-Pandemie können uns aufhalten, an der Kirche mitzubauen, die auf Jesus Christus gegründet ist. Das ist es, was uns Therese Neumann vorgelebt hat. Und das ist, was wirklich zählt."

Nach langer Zeit endete der Gebetstag wieder mit einer Lichterprozession ans Grab der Resl, wo um die Seligsprechung gebetet wurde. jr

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