Damit die Veranstalter neben der Mammut-Organisation des "Festes, wie es Weißenstadt noch nicht gesehen hat", keine großen Ausgaben haben, "spielen die Legenden natürlich umsonst", klärt Ex-Profi Dittwar auf. Er ist seit 2009 ehrenamtlicher Behinderten-Trainer im Fußball, steht jeden Mittwoch mit seinen Schützlingen auf dem Platz der Clubberer: "Da kriegt man viel mit, was da abgeht." Für ihn sei der Umgang mit Behinderten ganz normal, "man muss ein Gefühl dafür haben, aber kein Mitleid". Selbst Opa von acht Enkeln, weiß er, wie wichtig es ist, dass alle gesund sind.
Die Familie Braun in Meierhof bei Weißenstadt, die er erst im Oktober durch seinen langjährigen Freund Wolfgang Heß kennengelernt hat, liege ihm sehr am Herzen. "Sie nimmt ihr Schicksal an und fragt nicht, warum es ausgerechnet sie getroffen hat, um in Lethargie zu versinken."
Wolfgang Heß ist glücklich darüber, "dass sich schon etliche Sponsoren gemeldet haben, ohne dass wir auf sie zugegangen sind". Früher wäre eine solche Aktion undenkbar oder zumindest nur mit einem riesigen Aufwand möglich gewesen. "Wir hätten Klinken putzen müssen, aber so melden sich die Menschen, weil wir auf Facebook auf das Benefiz-Spiel aufmerksam gemacht haben." Die sozialen Netzwerke seien heute von großem Vorteil.
Dass die Profi-Kicker vor und nach dem Turnier Autogramme geben, ist für Jörg Dittwar Ehrensache. "Wir sind nicht unantastbar", meint er augenzwinkernd. Das einmalige Fußballspiel ist laut Wolfgang Heß eingebettet in ein großes Sommerfest. "Es gibt eines rund um den Fußballplatz, und die Profis sind anschließend ins Kurzentrum Weißenstadt eingeladen, wo ebenfalls ein Sommerfest steigt. Die Legenden-Elf wird dort zum Abendessen erwartet."
Die Organisatoren Wolfgang Heß und Florian Mäder sind schon voller Vorfreude auf den "überragenden Tag für Weißenstadt". Und Antonia werde als Ehrengast natürlich ein Legenden-T-Shirt tragen. Der einzige Knackpunkt sei Corona, "aber das kann uns bestenfalls stören, aber nicht hindern", unterstreicht Heß.
Alexandra Braun hält sich während des euphorischen Gesprächs im Hintergrund, streicht ihrer Tochter über den Kopf. "Das ist Wahnsinn", kommentiert sie schließlich, als sie mitbekommt, was da auf sie und ihre Familie zurollt. Ihr stehen die Tränen in den Augen. Vor Freude. Ehe Jörg Dittwar und die Organisatoren das Haus der Brauns wieder verlassen, macht sich Mutter Alexandra schon wieder bereit, ihrem Mädchen die dicke Spritze mit der Flüssigkeit in die Sonde zu verabreichen. Wie alle zwei Stunden. Tag und Nacht.