Landrat Peter Berek kann sich noch gut daran erinnern, als er – „ich konnte schon schwimmen“ – im Marktredwitzer Hallenbad Schwimmunterricht hatte. Und erinnern kann er sich auch an das Wegbrechen der Porzellanindustrie. „Damals wurde diskutiert, ob man nicht Büchereien und Bäder zusperren sollte. Doch was man zusperrt, kostet am Ende Menschen“, so der Landrat. „Sie ziehen weg oder kommen erst gar nicht.“ Es sei ein Glück, dass man nicht zugesperrt habe. Neu organisieren müsse man die Energieversorgung weg vom Gas hin zur Regionalität – „nicht nur wegen des Ukraine-Kriegs“. Der Anschluss an die Nahwärme ist für Peter Berek daher die perfekte Entscheidung.
Eigentlich passt die verspätete Einweihung, findet KUM-Vorstand Markus Brand. „Denn in diesem Jahr feiert unser Hallenbad 50. Geburtstag.“ Er erinnert noch einmal daran, „dass wir in dem Bau von 1972 keinen Stein auf dem anderen gelassen haben“. Mit Blick auf die durch die Pandemie explodierten Preise auf dem Bausektor meint Brand, letztlich habe es sich bezahlt gemacht, „dass wir frühzeitig mit der Generalsanierung begonnen haben“. Es sei die größte Einzelinvestition, die das Kommunalunternehmen je habe schultern müssen.
„Wir müssen schwimmen lernen, deshalb ist das Bad so wichtig“, unterstreicht der evangelische Pfarrer Christoph Schmidt – nicht nur, weil die Schüler wegen Corona zwei Jahre lang keinen Schwimmunterricht hatten, sondern auch angesichts der vielen Probleme in der Welt. Ein wenig enttäuscht wird sein Kollege, der katholische Geistliche Stefan Langer, „der eigentlich dachte, die Politik springt heute ins Nass. Doch Ihre Kleidung sieht nicht danach aus.“ Wasser sei zwar schon genug da, „aber trotzdem...“, meint Langer schmunzelnd und verspritzt das Weihwasser, um das MAKBad zu segnen.
Beim Rundgang durch das moderne Bad, dem man die 50 Jahre nun gar nicht mehr ansieht, freut sich Regierungspräsidentin Piwernetz, dass hier wohl an der richtigen Stelle investiert worden ist. Die Einweihungsgäste sehen es genauso.