Als Folge von Corona Landkreis stellt Jugendhilfe auf neue Beine

Werner Reißaus

Nach der Pandemie soll die Jugendhilfeplanung grundlegend überarbeitet werden. Bis alles auf dem neuesten Stand ist, wird einige Zeit vergehen.

 
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Das komplette Ausmaß der Pandemie auf die Psyche von Jugendlichen werde man wohl erst in drei bis vier Jahren abschätzen können, so Hermann Anselstetter (SPD) im Jugendausschuss. Foto: dpa/Paul Zinken

Die Aktualisierung der Jugendhilfeplanung im Landkreis Kulmbach und die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche im Landkreis werden den beschließenden Ausschuss für Jugend, Schule und Bildung, Migration, Sport, ehrenamtliches Engagement und soziale Fragen wohl noch länger beschäftigen. Der Ausschuss stimmte einstimmig dem Antrag der SPD-Kreistagsfraktion zu, die Jugendhilfeplanung grundlegend zu überarbeiten. Das ist (wie bereits ausführlich berichtet) ein langer Prozess. Dazu kann der Jugendhilfeausschuss Arbeitsgemeinschaften bilden, mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen zusammenarbeiten und anerkannte freie Träger der Jugendhilfe beteiligen.

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Auch über das Hearing „Pandemiefolgen für Kinder und Jugendliche im Landkreis Kulmbach“ am 27. Februar wurde nochmals ausführlich gesprochen. Für Hermann Anselstetter stand fest, dass die Brisanz des Themas ungebrochen ist: „Als ehrenamtlicher Initiator des Antrages bin ich über den bisherigen Ablauf sehr enttäuscht, denn erst 16 Monate später fand das Hearing statt. Diese Art des Umgangs mit einem Fraktionsantrag ist inakzeptabel!“ Anselstetter hätte sich weitere Fach- und Beratungskräfte von der vordersten Pandemiefront bei dem Hearing gewünscht: „Deren Erfahrungswerte hätten ein viel größeres Gewicht gehabt als Vorträge über Studien im Internet.“ Das komplette Ausmaß der Pandemie werde man wohl erst in drei bis vier Jahren abschätzen können. Dazu passt auch die Feststellung des Bundesfamilienministeriums vom Februar 2023, dass 73 Prozent der Kinder noch psychisch belastet sind „Auf uns wartet also ein Auftrag.“ Angesichts der Langfristigkeit pandemischer Probleme dürfe es ein“weiter so“ nicht geben. Landrat Klaus Peter Söllner bot deshalb an, das Thema mit Erkenntnissen von weiteren Fachleuten fortzuführen.