Am Campus Kulmbach Club der alternativen Proteine

red
Die Studenten am Kulmbacher Campus der Uni Bayreuth wollen mit der „Alternative Protein Society Bayreuth-Kulmbach“ die Forschung zu alternativen Proteinquellen voranbringen. Foto: Bayreuth-Kulmbach Alt Protein Project

Erbsen, Linsen und Getreide statt Fleisch, Eier und Käse: Die vegane Ernährung spielt auch für Studenten am Kulmbacher Campus eine große Rolle. Sie sind dazu Teil einer besonderen Vereinigung geworden – eines Protein-Clubs.

 
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Unter Begriffen wie „kultiviertes Fleisch“ oder „Präzisionsfermentation“ können sich wohl nur wenige etwas konkretes vorstellen. Für Studierende der Universität Bayreuth sind sie allerdings nichts Ungewöhnliches sein: Sie gehören zu einem globalen Netzwerk, das sich der Erforschung und Förderung von alternativen Proteinquellen verschrieben hat.

Hierfür haben sich Studenten und Studentinnen zu einem Club zusammengeschlossen: der „Alternative Protein Society Bayreuth-Kulmbach“. Etwa 18 Mitglieder zählt die Gruppe, sie stammen überwiegend aus den Studiengängen „Global Food Nutrition and Health“ (Globales Essen, Ernährung und Gesundheit) sowie „Food Quality and Safety“ (Lebensmittelqualität- und sicherheit). Die beiden Präsidentinnen heißen Annika Tuchelt und Helen Regina.

Ins Leben gerufen wurde das weltweite Uni-Netzwerk „The Alt Protein Project“ vom Good Food Institute (GFI). Die gemeinnützige Organisation setzt sich nach eigenen Worten für ein nachhaltiges, sicheres und gerechtes Ernährungssystem ein. Dafür will sie die Entwicklung alternativer Proteine vorantreiben. Alternative Proteine können pflanzlicher Natur sein, sie umfassen aber auch kultiviertes Fleisch, also im Labor gezüchtetes Fleisch, oder fermentierte Produkte. „Alt Protein Project“ ist eine Studentenbewegung. Rund 36 Universitäten sind rund um den Globus bereits mit im Boot, darunter sind renommierte Namen wie Oxford, Cambridge oder Stanford.

Seit August 2022 ist nun auch die Uni Bayreuth dem Projekt beigetreten. Zu Beginn trug es den Namen „Bayreuth-Kulmbach Alt Protein Project“. Es ist am Lehrstuhl für Lebensmittelrecht angesiedelt und wurde von drei wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus der Taufe gehoben: Alexandra Molitorisová, Federica Ronchetti und Alessandro Monaco.

„Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, aber einiges wurde schon auf die Beine gestellt“, erzählt die neue Club-Vorsitzende Annika Tuchelt. Zum Beispiel haben sie und ihre Mitstreiter einen Master-Seminar-Kursus zum Thema alternative Proteine ins Leben gerufen, außerdem auch einige Online-Vorträge organisiert. Neben diesen Aktionen plant der Club Workshops und eine Kooperation mit der Mensa. „Zudem arbeiten wir daran, dass Studentinnen und Studenten ihre Masterarbeit über das Thema schreiben können“, sagt Tuchelt. Auf der To-Do-Liste stehen des Weiteren sogenannte „Potluck-Partys“, was soviel wie „Topfglück-Feier“ bedeutet. Jeder Gast bringt ein Gericht seiner Wahl zur Veranstaltung mit, sodass dabei ein recht buntes Büfett entsteht.

Die Motive für das Engagement im Uni-Projekt sind unterschiedlich. Tuchelt selbst lebt vegetarisch und versucht, sich immer veganer zu ernähren. Andere Mitglieder des Bayreuther Clubs essen teilweise auch Fleisch, erzählt die Studentin. Während bei ihr der ethische Aspekt des Tierschutzes im Vordergrund steht, seien bei manchen Mitstreitern die Themen Nachhaltigkeit und globale Ernährungssicherheit Gründe für das Interesse an alternativen Proteinen.

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