Siegt Blechschmidt auch im Jahres-Voting?

Beim Stand von 1:2 gegen den späteren Vizemeister SC Großschwarzenlohe packte er den „Hammer“ aus, kurz nachdem er eine Flanke abgefangen hatte. „Ich habe einen Stürmer gesucht, weil ich das Spiel wie so häufig schnell machen wollte. Auch aufgrund des Wetters habe ich dann nicht meinen Stürmer gefunden, sondern das Ding ist noch ein bisschen weiter geflogen“, sagt der 30-Jährige mit einem breiten Grinsen.

Mit der Auszeichnung zum Bayern-Treffer des Monats war dann eine gravierter Glaspokal ein Video-Kurzporträt und ein Auftritt in der Sendung Blickpunkt Sport (beides vom BR produziert) verbunden. Und natürlich die automatische Nominierung in die Endauswahl zum Bayern-Treffer des Jahres. Wie des Chancen des Wölbattendorfers da stehen? „Das kann ich schlecht einschätzen. Es kommt ja wirklich darauf an, wie man von Freunden, Familie und seinem Verein gepusht wird“, sagt „Blechi“.

Ein echtes Unikat

Immerhin: Sein Tor ist in der Reihe der insgesamt zehn wählbaren Treffer ein echtes Unikat. Zwar gibt es in Stefan Held vom TSV Geiselbullach (Kreisliga Zugspitze) noch einen weiteren nominierten Torwart. Doch Helds Tor, ebenfalls per Abschlag, fiel bei einem Kleinfeldspiel. „Und das ist ja doch ein bisschen einfacher“, stellt Blechschmidt im Vergleich zum eigenen Traumtor fest. Apropos Traum: Ein jeder Keeper sehne sich danach, irgendwann einmal den Ball im gegnerischen Gehäuse zu versenken, so der neue Schlussmann von Kreisligist FC Martinsreuth. Wenig verwunderlich also, dass der Rechtsfuß seinen einzigen Treffer als Torwart unter seinen absoluten Karriere-Highlights verbucht. „Der direkte Wiederaufstieg in die Landesliga 2018 unter Trainer Ali Sener darf da aber natürlich auch nicht fehlen.“

Die sechsthöchste Spielklasse hat Röslau, Blechschmidt hütete zwölf Jahre das FC-Vorwärts-Tor, auch in dieser Saison gehalten, Übungsleiter Andreas Lang musste in der Vorwoche trotzdem gehen. „Es war spannend zu verfolgen, ich hab ja noch Kontakt zu den Jungs. Klar war das schon etwas beunruhigend, dass es dann plötzlich so rund geht“, sagt der 30-Jährige über die Freistellung seines Ex-Trainers. „Im Endeffekt bin ich ja komplett raus aus der Entscheidung. Das ist etwas, das der Verein so entschieden hat und das müssen wir akzeptieren. Aber er ist natürlich schade für Andi, dass es so gekommen ist.“

Stabilität statt Sahnetreffer

Eine Entscheidung zuliebe seiner Frau Katharina und seiner Tochter Cara, die demnächst ein Jahr alt wird, hat auch Blechschmidt getroffen. Um vor allem seine Fahrtstrecke zu reduzieren, pendelt der Schlussmann, der in Marktredwitz arbeitet, nicht mehr nach Röslau, sondern nun nach Martinsreuth. „Wobei der Aufwand in der Vorbereitung gar nicht viel geringer ist, aber in der Saison dann natürlich schon“, prognostiziert er. Mit seinem „Heimatverein“, Blechschmidt erlernte das Fußballspielen in Martinsreuth, will er die Spitzengruppe der Kreisliga angreifen. Es sei ja viel Qualität neu dazugekommen. Unter anderem ein Torwart, der auch Traumtore erzielen kann. „Darauf sollten sich meine neuen Mitspieler aber nicht verlassen. Eher darauf, dass ich versuche etwas von meiner Erfahrung weiterzugeben und Stabilität zu vermitteln“, sagt er.

Für Sebastian Blechschmidt können Sie online abstimmen unter www.bfv.de/bayerntreffer/2023/bayern-treffer-der-saison-2023.

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