Bei Ausgrabungen in der antiken römischen Stadt Pompeji in Süditalien haben Archäologen spektakuläre Fresken mit Abbildungen zum trojanischen Krieg freigelegt.
Einst war Pompeji ein Juwel im Römischen Reich, bis der Vesuv 79 . Chr. der Pracht ein Ende setzte. Von der 22 Hektar großen antiken Stadt ist etwa ein Drittel bis heute unter Vulkanasche begraben. Archäologen stoßen auf immer neue Schätze, wie jetzt auf ein riesiges Fresko, das den Trojanischen Krieg mythologisch darstellt.
Bei Ausgrabungen in der antiken römischen Stadt Pompeji in Süditalien haben Archäologen spektakuläre Fresken mit Abbildungen zum trojanischen Krieg freigelegt.
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Wie die vom deutschen Archäologen Gabriel Zuchtriegel geleitete Ausgrabungsstätte am Donnerstag (11. April) bekannt gegeben hat, ist das freigelegte Kunstwerk mit fünfzehn mal sechs Metern Fläche beeindruckend groß und besteht aus Abbildungen diverser Figuren des vom griechischen Dichter Homer in der „Ilias“ besungenen Kriegs.
Auf schwarzem Untergrund sind etwa die griechische Königin Helena und der trojanische Prinz Paris abgebildet, der durch die Entführung Helenas den Krieg der Griechen gegen die kleinasiatische Stadt auslöste. Zu sehen ist unter anderem auch Paris’ Schwester Kassandra, welche die Trojaner vergeblich vor dem von den Griechen geschenkten Holzpferd warnte, in dem griechische Soldaten versteckt waren.
Die Abbildungen dienten laut Ausgrabungsleiter Zuchtriegel dazu, die Gäste eines pompeijanischen Hauses zu unterhalten und sie zu Gesprächen anzuregen. In dem Raum mit den Fresken hätten sich vermutlich Menschen nach Sonnenuntergang zu Banketten getroffen.
Dank der schwarzen Grundierung des Gemäldes habe das zitternde Licht der Öllampen den Eindruck erwecken können, dass sich die aufgemalten Figuren bewegten. „Vor allem, nachdem die Betrachter ein paar Gläser Wein getrunken hatten“, fügt Zuchtriegel an.
Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano würdigt die Entdeckungen als weiteren Beleg für den "Zauber Pompejis". Die verschüttete Stadt höre „nie auf, uns zu überraschen, denn jedes Mal, wenn wir graben, finden wir etwas Schönes und Bedeutendes“.
Pompeji wurde 79 nach Christus durch einen Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet, durch die Vulkanasche aber ungewöhnlich gut konserviert. Seit 1997 gehören die archäologischen Reste zum Unesco-Weltkulturerbe.
Archäologen gehen davon aus, dass bei dem Vulkanausbruch 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Pompeji starben. Von der 22 Hektar großen archäologischen Stätte ist etwa ein Drittel immer noch unter Vulkanasche begraben. Die Ausgrabungsstätte nahe Neapel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Italien.
Der Ausbruch des Vesuv bei Neapel im Jahre 79 n. Chr. ist das bekannteste Beispiel einer solchen Plinianischen Eruption. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis unter einer bis zu 25 Meter mächtigen Decke aus Asche und Bimsstein verschüttet, Tausende starben.
Plinianische Eruptionen sind gewaltige explosive Vulkanausbrüche, die mit enormen Aschenfällen verbunden sind. Ihren Namen verdanken sie dem Augenzeugen und Chronisten Plinius dem Jüngeren, der den Ausbruch des Vesuvs und den Untergang Pompejis in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus beschrieb. Sein Onkel, der Naturforscher Plinius der Ältere, fand bei diesem Ausbruch den Tod.