Private Lösungen Khourys Zentrum in der Heiligengrabstraße ist demnach ein Zwischenstadium der Entwicklung. Dort wird in einer Privatpraxis bis auf Weiteres nur gegen Covid 19 geimpft. Ob man später auch noch die Grippeimpfung anbiete, werde sich zeigen, sagt Firas Khoury. Er wolle zunächst an den Vormittagen von Montag bis Freitag den vermuteten Andrang an Impfwilligen abfangen. Außerdem sei es technisch sinnvoll, in einem Zentrum die Corona-Impfstoffe zu verabreichen, erklärt der Hofer Mediziner. Denn die Vakzine gebe es immer noch ausschließlich in größeren Dosen. Somit müssten die Hausärzte fünf bis sechs Patienten erst sammeln, bevor sie eines der Fläschchen öffnen. In Hussam Hammoud hat Khoury einen Arzt gefunden, der in den nächsten Monaten Patienten in Sachen Covid berät und impft.
Gefährliche Sorglosigkeit Ob Hammoud viel zu tun hat, hängt auch davon ab, wie besorgt die Menschen sind. Aktuell sind die schweren Verläufe relativ selten; die Patientenzahlen in den Intensivstationen waren schon deutlich höher. Es könnte sich Sorglosigkeit breit machen und die Einschätzung, Corona-Impfungen seien nicht dringlich, in den Köpfen verankern. Johannes Schötz vom Impfzentrum Hofer Land kann da nur warnen: „Ich erinnere an Long Covid. Wir hatten junge Patienten, die monatelang außer Gefecht waren.“