Die Grenzsteinlinie verläuft nach Mitteilung von Jürgen C. Nickel vom Buchbrunnen, wo an der tschechischen Grenze die Bezirksgrenze zwischen der Oberpfalz und Oberfranken beginnt, im Wesentlichen entlang der heute gültigen Bezirksgrenze bis nach Reutlas. Das Projekt „Historische Grenze“ habe diese Grenzsteinlinie im Jahr 2017 erforscht und die Preußensteine, wie sie heute genannt werden, dem Denkmalschutz zugeführt. „Sie sind als Gesamtgrenzsteinlinie unter der Listennummer D-4-79-147-32 in der bayerischen Denkmalschutzliste eingetragen.“ Das bedeute, dass an den Preußensteinen keinerlei Veränderungen vorgenommen werden dürften. Ansonsten griffen die Bußgeldvorschriften des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes, das Bußgelder bis zu einer Viertelmillion Euro vorsehe, unterstreicht der Historiker. „Die Preußensteine befinden sich im Eigentum des Freistaates Bayern. Dessen Eigentumsrecht wird in diesem Fall durch die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Marktredwitz ausgeübt.“
Liebhaber als Dieb?
Und so sind bei der Inspektion durch Helmut Regler zufällig auch Vertreter der Stadt am Ort des Diebstahls, um die Gegend zu durchforsten, ob der Preußenstein 176 irgendwo in einem angrenzenden Gebüsch oder Feld liegt. Auch eine Polizeistreife ist gerade dabei, hier zu ermitteln, wer sich den gewichtigen Stein unter den Nagel gerissen hat. Helmut Regler, der noch immer mit der Erfassung der historischen Grenzsteine beschäftigt ist, glaubt, „dass da ein Liebhaber zugeschlagen hat“.