Digitalaward21 Per Wettbewerb zur digitalen Strategie

Normalerweise teuer: die Beratung durch einen Digitalspezialisten. Der Wettbewerb „Digitale Strategieberatung für den Mittelstand“ verlost derartige Leistungen passgenau – und zwar aus der Region, für die Region. Foto: dpa//Christin Klose

Gesucht: Junge Medien- und Digitalspezialisten und Firmen, die Beratung brauchen. Beide zusammenzubringen, schafft Impulse und Lösungen auf kurzen Wegen.

 
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Wunsiedel/Bayreuth - Wenn die Corona-Pandemie eines bewiesen hat, dann dass ein Ladengeschäft heute kein Garant für Erfolg mehr ist. Digitale Lösungen gewinnen immer stärker an Bedeutung, kreative Ideen und moderne Medien sind gefragt. Allerdings kann der Weg zur Digitalisierung durchaus steinig und kostenintensiv sein. Aus diesem Grund haben die Landkreise Wunsiedel und Bayreuth sowie die Stadt Bayreuth den „Digitalaward 21 – Digitale Strategieberatung für den Mittelstand“ ausgerufen. Schirmherren sind die Landräte Peter Berek, Wunsiedel, und Florian Wiedemann, Bayreuth, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, Thomas Ebersberger. „Es ist ein anderer Ansatz der Wirtschaftsförderung“, sagt Astrid Köppel, Projektleiterin des Forums Kreativwirtschaft Fichtelgebirge. Sie betreut den Wettbewerb, der regionale Start-Ups und Digitalagenturen mit kleineren und mittleren Unternehmen der Region zusammenbringen soll.

Lokale Partner finden

„Wir wollen den Unternehmen eine Hilfestellung für ihre Digitalisierung geben“, sagt Astrid Köppel. „Und wir wollen das jetzt tun, damit der ländliche Raum nicht abgehängt wird.“ Wir, das sind der Landkreis Wunsiedel, die Region Bayreuth, Landkreis und Stadt, das Forum Kreativwirtschaft Fichtelgebirge, die Agentur Nirgend aus Bayreuth und das HCS Medienwerk. Es geht darum, kreative Ideen in digitale Anwendungen für die Unternehmen zu verwandeln, Kundenbeziehungen auf eine neue Ebene zu hieven, digitale Geschäfte aufzubauen, Wachstum und Umsatz zu steigern, Wettbewerbsvorteile zu schaffen. „Nicht zuletzt werden die Unternehmen so auch sichtbar für Kunden und Fachkräfte“, sagt Astrid Köppel. Gleichzeitig haben die digitalen Experten aus der Region die Chance, ihre Potenziale zu zeigen und sich mit den Unternehmen zu vernetzen. Denn wenn es darum geht, Agenturleistungen einzuholen, geht der Blick doch noch sehr oft in die Metropolen, sagt Birgit Lucas, stellvertretende Leiterin Werbemärkte beim HCS Medienwerk. Der Wettbewerb „Digitale Strategieberatung für den Mittelstand“ informiert die Unternehmer aus der Region nicht nur über die Möglichkeiten, sich zukunftssicher aufzustellen, er holt darüber hinaus die richtigen lokalen Partner ins Boot.

Angepasster Fahrplan

So hat der Wettbewerb zwei Zielgruppen, erklärt Birgit Lucas. Da sind auf der einen Seite die regionalen, jungen Medien- und Digitalunternehmen, die sich mit ihrem speziellen Know-how bewerben, und auf der anderen Seite die Unternehmen mit ihrem konkreten Digitalisierungsbedarf. Die teilnehmenden Unternehmen erhalten einen halbtägigen Beratungsworkshop, in dem sie gemeinsam mit dem ausgewählten Start-Ups aus dem Medien- und Digitalbereich erarbeiten, welche konkreten Schritte die richtigen sind. „Solche Beratungsleistungen sind normalerweise sehr teuer“, sagt Birgit Lucas. Dann kommt die Jury ins Spiel, die entscheidet, welche zehn Unternehmen eine vierstündige Digitalberatung gewinnen; die werden dann mit den zehn am besten passenden Start-Ups zusammengebracht. „Dadurch erhalten die Unternehmen einen angepassten Fahrplan als Starthilfe auf dem Weg in eine digitale Zukunft“, beschreibt Astrid Köppel das Ziel des Wettbewerbs.

Bühne für Angebot

Was haben die Medien-Start-Ups nun davon? Sie profitieren von der großen medialen Aufmerksamkeit, die dem Wettbewerb entgegengebracht wird. Jeder Medien- und Digitalspezialist bekommt eine Bühne für sich und sein Leistungsangebot. Für sie ist es also eine Chance, ohne Kosten ihre Bekanntheit zu steigern. „Unsere jungen Digitalunternehmen sind ein wichtiges Potenzial. Mit dem Digitalisierungswettbewerb unterstützen wir die regionale Wirtschaft, am Ball zu bleiben und auch in der Zukunft unsere Region mitzugestalten“, sagt dazu Landrat Berek.

Astrid Köppel ist sich sicher, dass der Wettbewerb auch nachhaltig erfolgreich sein wird: „Er erhält die Vielfalt in unserer Wirtschaft. Das macht uns weniger anfällig für Strukturwandel.“

Bewerbung und Zeitplan
Die Bewerbungsfrist für die Start-Ups endet am 11. November. Nachdem die Digitalunternehmen vorgestellt wurden, haben Firmen aus der Region die Möglichkeit, sich für eine Digitalisierungsberatung zu bewerben. Im Dezember wird die Jury zusammenkommen, um passende Paare aus Kreativunternehmen und Bewerbern zu finden. Die Beratungsworkshops finden im Januar und Februar statt. Im März sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Weitere Informationen und Anmeldungen unter digitalaward21.de.

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