Um die Akzeptanz der Bund-ID zu erhöhen, soll ein vereinfachtes Log-in beitragen, das sich den Gepflogenheiten beim Online-Banking annähert. Bislang müssen Anwender sich bei jeder Einwahl mit dem elektronischen Personalausweis ("ePerso") identifizieren. Künftig soll dies nur beim ersten Mal notwendig sein. Danach reicht auch eine Bestätigung durch biometrische Merkmale aus, etwa FaceID beim iPhone.
Mit dem OZG 2.0 wird auch das Schriftformerfordernis in der Verwaltung abgeschafft. "Es gibt keine händischen Unterschriften mehr, keine Zettelwirtschaft, alles digital", sagte Johann Saathoff (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums.
Anke Domscheit-Berg (Linke) kritisierte, das Gesetz sei zu unverbindlich, zu wenig ehrgeizig und hoffnungslos unterfinanziert. Andererseits sei es trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung, weshalb ihre Gruppe in Bundestag dem OZG 2.0 zustimme.
Digitalverband begrüßt OZG-Änderungsgesetz
Der Digitalverband Bitkom begrüßte das OZG-Änderungsgesetz. "Die Koalition nimmt damit wichtige Weichenstellungen für eine wirklich digitale Verwaltung vor", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Künftig kann der Bund dafür sorgen, dass das digitale Rad auf kommunaler Ebene nicht immer wieder neu erfunden wird. Wir müssen uns von alleinstehenden Insellösungen verabschieden."
Wintergerst forderte, der Bund müsse mehr Mittel für Investitionen in eine moderne IT-Infrastruktur bereitstellen. Nachdem im Zuge der Haushaltsplanung 2024 Einsparungen vorgenommen worden seien, brauche man im Laufe des Jahres eine Kehrtwende. "Digitalisierung gibt es nicht zum Nulltarif, aber sie lohnt sich."