Zehn Kilo? Aber locker!
Stimmt, sagt Tina Kestler aus Lorenzreuth. Auch sie findet es „echt bedauerlich“, dass es im Landkreis Wunsiedel keine Möglichkeit zum Selbstpflücken mehr gibt. Die Mutter ist mit ihren drei Kindern oft mit den Fahrrad zum Erdbeerfeld nach Brand gefahren. Das Ernten mache Spaß – da gehe es nicht nur ums Geld.
Zehn Kilo Erdbeeren in vielerlei Varianten kommen bei Familie Kestler jedes Jahr locker auf den Tisch – in Form von Kuchen, Torten, Erdbeerlimes, Bowle und jede Menge Marmelade. Mindestens einmal pro Woche waren die Lorenzreuther während der Saison auf dem Erdbeerfeld zu finden. Auch mit ihren Kindergartenkindern aus dem Guten Hirten unternahmen die Erzieherin und ihre Kolleginnen Ausflüge nach Brand und früher zum Marktredwitzer Berghof, um die roten Früchte zu ernten. Doch inzwischen gebe es nicht einmal mehr in Mitterteich ein Feld, bedauert die Lorenzreutherin.
„Geht nicht nur ums Geld“
Und jetzt? „Ich habe heuer tatsächlich das erste Mal Erdbeeren gekauft, aber die waren definitiv nicht regional“, sagt Kestler. Wer zumindest Früchte aus dem Fichtelgebirge kaufen will, findet welche in Puruckers Hofladen in Leupoldsdorf. Sie werden auch in einigen Edeka-Märkten im Landkreis Wunsiedel angeboten.
Back to the roots
„Erdbeeren selbst auf dem Feld zu pflücken, gehört doch einfach zum Kindsein dazu“, findet Kestler. Schon als sie drei Jahre alt war, nahmen ihre Eltern sie mit aufs Erdbeerfeld nach Erbendorf. „Wir fahren nach Erdbeerdorf“ sagte sie damals begeistert zu ihren Eltern. Und jetzt? Ist Tina Kester 40 Jahre älter und wird wohl wieder in ihr „Erdbeerdorf“ nach Erbendorf fahren müssen, wenn sie selbst ernten will.
Hier ist aktuell geöffnet
Auch in den Nachbarlandkreisen gibt es weniger Gelegenheiten zum Selbstpflücken als bisher. Aktuell geöffnet sind folgende Erdbeerfelder:
- Erbendorf
Erdbeer Bösl, täglich 8.30 bis 17 Uhr; rund 26 Kilometer von Marktredwitz entfernt. - Rehau, Ortsteil Kühschwitz:
Bauer Reinhart: täglich von 8.30 bis 19 Uhr; rund 17 Kilometer von Selb entfernt.