Fichtelgebirge Marktleuthener Corona-Teststelle wieder voll in Betrieb

Angesichts der angekündigten Tests für alle verschiebt das Landratsamt die geplante Schließung der Corona-Abstrichstelle in Marktleuthen. Foto: Florian Miedl

Im Landkreis Wunsiedel ist die Corona-Teststrecke in Marktleuthen seit Monaten in Betrieb. Die Verantwortlichen setzen auf eine flexible Lösung.

 
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In anderen Landkreisen sind die Corona-Teststrecken nach den ersten Wochen wieder stillgelegt worden. Warum ist der Landkreis Wunsiedel hier einen anderen Weg gegangen?

Zwei neue Infizierte

Am Freitag hat das Landratsamt Wunsiedel zwei weitere Corona-Infizierte gemeldet. Damit ist die Zahl der Erkrankten auf acht gestiegen. Im Landkreis Tirschenreuth sind am Freitag vier neue Fälle gemeldet worden. Bei drei von ihnen handelt es sich um Reise-Rückkehrer aus dem Kosovo.

Weil sich bei uns glücklicherweise eine flexible Lösung angeboten hat. Die beiden Ärztinnen Dr. Bettina Lein und Dr. Christina Herold betreuen die Teststrecke mit Herzblut und haben ihre eigene Praxis gleich gegenüber. Daher können wir nach einer kurzen Urlaubspause am Montag wieder den gewohnten Betrieb aufnehmen.

Aber ist es nicht teuer, permanent die Stadthalle als Teststrecke bereitzuhalten?

Die Stadt Marktleuthen stellt uns die Halle zur Verfügung, da entstehen keine Kosten. Außerdem haben wir die Teststrecke so organisiert, dass sie nicht permanent besetzt sein muss, sondern immer dann auflebt, wenn Bedarf ist. Inzwischen haben ja sogar einige kleine Veranstaltungen in der Halle stattgefunden.

Wie geht es weiter, sollte sich die Situation verschlimmern und wieder mehr Bedarf für Corona-Testungen entstehen?

Dafür sind wir gerüstet, auch wenn natürlich jeder hofft, dass die Situation stabil bleibt. Derzeit arbeiten wir mit den engagierten Ärztinnen und festen Kräften. Sollten tatsächlich wesentlich mehr Menschen getestet werden müssen, dann unterstützt uns wieder das BRK. Es gab ja schon Zeiten, in denen in Marktleuthen täglich bis zu hundert Menschen getestet worden sind. Und auch wenn zuletzt der Ansturm spürbar zurückgegangen ist, haben wir im Landkreis an der zentralen Teststelle festgehalten. Ich glaube, die Strategie erweist sich als gut. Man muss zum Beispiel abwarten, wie sich die Situation nach dem Schulbeginn entwickelt. Wir können jederzeit flexibel reagieren.

Was zeichnet Marktleuthen als Standort aus?

Zuallererst, dass Dr. Bettina Lein und Dr. Christina Herold so nah an der Stadthalle ihre Praxis haben. Außerdem ist die Verkehrssituation vor der Halle geradezu ideal für den Betrieb einer Teststation.

Wie groß ist der Aufwand, eine Teststation je nach Aufkommen hoch- und wieder herunterzufahren.

Da sich alle Beteiligten gut kennen und verstehen, ist der Aufwand relativ gering. Ich bin froh, dass uns BRK-Geschäftsführer Thomas Ulbrich jegliche Unterstützung zugesagt hat. Gerade weil wir so eng und gut zusammenarbeiten, lässt sich alles unproblematisch regeln. Das BRK hält sogar eine mobile Teststation vor, die wir bei Bedarf nutzen könnten. Hier greift ein Rad ins andere, das funktioniert wahrscheinlich in größeren Einheiten nicht so einfach.

Wer kann sich in Marktleuthen testen lassen?

Jeder Bürger, der mit einer Überweisung des Hausarztes, des mobilen Dienstes der Kassenärztlichen Vereinigung oder vom Gesundheitsamt kommt. Wir haben im Testzentrum mobile Öffnungszeiten, sodass jeder schnellstmöglich getestet werden kann - natürlich auch am Wochenende.

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Auch der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Gerhard Fleißner, ist dankbar, dass es die Teststelle gibt. "Sie liegt zentral und wird professionell geführt. Die Entwicklung der letzten Wochen hat gezeigt, dass Corona noch lange nicht vorbei ist. Gerade im Hinblick auf die kältere Jahreszeit rechne ich mit erneut steigenden Zahlen."

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