Röslau - Natur- und Artenschützer sind entsetzt: Das erste Seeadler-Junge, das seit Menschengedenken im Landkreis Wunsiedel aus dem Ei geschlüpft war, ist tot, offenbar verhungert. Seit Tagen beobachteten Vogelschützer, dass die Altvögel keine Beute mehr zum Horst brachten. Auf Nachfrage der Frankenpost bestätigten Fred Terporten-Löhner, der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN), und BN-Kreisgeschäftsführer Karl Paulus, dass die Adler, die ihr Nest in der Nähe von Röslau gebaut hatten, ihre Brut aufgegeben haben. Und was die Naturschützer nicht nur traurig, sondern auch wütend macht: Nach ihren Informationen wurde das Brutgeschäft der majestätischen Greife offensichtlich gezielt gestört. "Ich habe da ein ganz ungutes Gefühl", wird Karl Paulus in einer Stellungnahme des BN zitiert. Paulus räumt aber gleichzeitig ein, dass er nicht wisse, wer das getan habe. Der Bund Naturschutz fordert deshalb eine genaue Prüfung der Situation.