Röslau - Für alle Röslauer und viele Gäste ist es einer der Höhepunkte im Jahreslauf: der für kurze Zeit plätschernde Thusfall. Corona hat einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Thusfest fiel und das Wiesenfest fällt aus, sodass der Gemeinderat beide Veranstaltungen neu vergeben musste. Sowohl der Turnverein Röslau, der das Wiesenfest ausgerichtet hätte, sowie der FC Vorwärts Röslau, der für das Thusfest verantwortlich war, erklärten sich dazu bereit, auch im kommenden Jahr die Feste zu organisieren. Während es bei der Vergabe des Wiesenfestes 2021 an den TV keine Debatten im Notfallausschuss gab, der während der Corona-Krise den Gemeinderat vertritt, war sich das fünfköpfige Gremium beim Thusfest nicht einig. Zweiter Bürgermeister Heiko Tröger, der den aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Bürgermeister Torsten Gebhardt, vertrat, plädierte dafür, dass der FC Vorwärts das Traditionsfest am Wasserfall wieder ausrichten soll. Dagegen sprach sich Thorsten Strahberger (Freie Wähler) aus. Das Thusfest müsse man anders bewerten als das Wiesenfest, meinte er. Wenn ein Thusfest wegen schlechten Wetters abgesagt werde, bekomme der Ausrichter auch keine zweite Chance. Diesen Vergleich ließen die anderen Räte nicht gelten. Der Verein hätte das Fest ohnehin nicht ausrichten dürfen, weil es die Vorgaben der Regierung nicht zuließen, stellten sowohl Heiko Tröger als auch Kerstin Schade und Bastian Menzel fest. Es gebe aber Vereine, die damit Probleme hätten, meinte Strahberger. Hierauf entgegnete Tröger: "Wir haben sowohl mit dem ursprünglich für 2021 geplanten Ausrichter des Thusfestes, dem Turnverein, als auch mit dem SPD-Ortsverein gesprochen, der eigentlich 2022 zum Zug kommen sollte. Beide Vereine haben überhaupt kein Problem, wenn sie erst ein Jahr später an der Reihe sind." Der Turnverein habe sogar darum gebeten, weil er 2021 nun schon das Wiesenfest stemmen müsse. Gegen die Stimme von Strahberger votierte der Notfallausschuss dafür, das Thusfest im kommenden Jahr an den FC Vorwärts zu vergeben. Bernd Nürnberger (SPD) war als Vorsitzender des Vereins von der Abstimmung ausgeschlossen. Im nächsten oder übernächsten Jahr, kündigte Tröger an, werde das Thusfest unter den Röslauer Vereinen für die Zeit ab dem Jahr 2024 ohnehin neu ausgelost.