Fußball Relegation Wie gehabt, oder neu?

Höllentals Keeper Tim Lindner (links) soll Volker Köchers FSV-Angriff stoppen. Foto: /Katharina Hübner

Schafft der FSV Naila mit einem erneuten Sieg gegen Issigau den Sprung in die Kreisliga, oder setzt sich mit dem FC Höllental der Platzhirsch durch? Das ­direkte Duell hinterlässt einen Sieger und etwas Resthoffnung.

 
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In der Relegation um einen Startplatz in der Kreisliga Nord treffen am Samstag um 18 Uhr in Bad Steben der FC Höllental und der FSV Naila aufeinander. Höllental hat den direkten Klassenerhalt gegen den FC Ort verspielt und muss deswegen nachsitzen. Doch die Erfahrungen mit der Relegation sind durchaus gute. Nach der Saison 2018/2019 stieg der FC in eben dieser in die Kreisliga auf. Naila dagegen will möglichst Gleiches schaffen, wie am vergangenen Sonntag. Da holte der FSV gegen Höllental einen 4:1-Sieg – allerdings gegen die Zweite. Die erste ist ein wesentlich dickeres Brett.

„Das Ergebnis würden wir natürlich sofort unterschreiben“, lacht Volker Köcher, Coach des Kreisklassenzweiten. „Aber das ist natürlich eine ganz andere Mannschaft. Sie haben eine ganz ordentliche Rückrunde gespielt und sind etwas unglücklich in die Relegation gerutscht. Wir dürfen sie keinesfalls unterschätzen.“

FC-Trainer Markus Heinrich spricht ebenfalls sehr respektvoll vom kommenden Gegner. „Sie haben mit Volker einen ausgebufften Trainer. Der wird sich sicherlich einen Plan für uns zurechtgelegt haben. Naila ist vor allem sehr offensivstark. Mit Mirchev, Islamovic und Saalfrank haben sie da schon ein paar Waffen. Aber deswegen werden wir uns nicht hinten reinstellen. Wir wollen schon unser Spiel durchdrücken, das Geschehen in die Hand nehmen und keinen Zweifel aufkommen lassen.“

Beide Trainer kennen und schätzen sich also und vor allem sind auch beide bei diesem wichtigen Spiel an der Seitenlinie, nachdem Köcher seine drei Spiele Sperre abgebrummt hat, in denen er sich von Betreuer Sebastian Schmidt vertreten lassen musste. „Ja da war mal wieder so eine Situation, wo ich etwas zuviel diskutiert habe“, meint Köcher. „Beim Fußball geht es eben emotional zu.“ Und emotional wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch am Samstag in Bad Steben. „Klar, das ist ein Derby und dazu noch eins, wo es richtig um etwas geht. Ich vermute, dass da 600 bis vielleicht sogar fast 1000 Zuschauer am Platz sein und für eine tolle Atmosphäre sorgen werden“, sieht Heinrich seinen FC Höllental als relegationserprobt. „Ich war das letzte Mal noch nicht dabei. Aber der Großteil der Mannschaft hat diese Relegation damals erfolgreich bestritten. Klar waren wir damals in der anderen Rolle, doch die Erfahrungen, die man in so einem Spiel sammelt, nimmt man ja mit. Das könnte durchaus ein kleiner Vorteil für meine Mannschaft sein.“

Auch Köcher hat natürlich einige Routiniers im Team – dazu aber auch jede Menge junge Spieler. Als Nachteil will der Nailaer Trainer diesen Umstand aber nicht werten, sieht die Relegation vielmehr als Zugabe. „Für uns ist das ganz klar ein Bonus, denn wir haben eine tolle Saison gespielt. Gerade weil wir bei uns drei, vier Jugendspieler integriert haben, die teilweise auch noch in der Jugend gespielt haben. Da hat keiner von uns damit gerechtet, dass das gleich so hervorragend klappt und wir so eine Serie hinlegen. Wir haben uns lange mit Münchberg-Schlegel einen offenen Spitzenkampf geliefert, dann vor dem letzten erfolgreichen Spiel aber eben leider drei verloren.“

Auch der FC Höllental hat sein letztes Spiel gewonnen und dennoch das Nachsehen, weil der FC Ort zeitgleich ebenfalls siegreich war. „Natürlich waren wir kurz niedergeschlagen. Aber wir wussten ja, dass es nur reichen kann, wenn Ort Punkte lässt“, hat sich Heinrich längst mit dem Nachsitzen abgefunden. „Die Situation war uns ja bekannt und jetzt spielen wir eben Relegation. Immerhin haben wir uns mit dem 4:1 gegen Münchberg dafür noch einmal Selbstvertrauen geholt, denn gegen Naila erwarte ich ein enges Spiel.“

Auch Köcher mag sich nicht festlegen, „ob Tagesform, Platzverhältnisse oder ein einzelner Spieler die Partie entscheiden werden.“ Der Verlierer kann in Abhängigkeit von den höheren Ligen noch auf eine weitere Chance auf die Kreisliga hoffen. Und da sind sich Heinrich und Köcher einig: Der Derbys wegen wäre es schön, wenns beide Teams schaffen.

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